Meldungen

Reaktion auf Siemens-Affäre Einzelentlastung der Manager

Siemens will auf seiner kommenden Hauptversammlung einzeln über die Entlastung von Vorständen und Aufsichtsräten abstimmen lassen. Die Entlastung des Ex-Finanzvorstands Heinz-Joachim Neubürger soll zudem wie die des früheren Zentralvorstands Thomas Ganswindt auf Grund der Anschuldigungen in der Schwarzgeld-Affäre verschoben werden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

"Der ehemalige Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger bat den Aufsichtsrat darum, seine Entlastung für das Geschäftsjahr 2006 erst vorzuschlagen, wenn die gegen ihn erhobenen Vorwürfe geklärt seien", hieß es.

Siemens gab mit der Entscheidung für eine Einzelabstimmung dem Drängen von Aktionärsverbänden und einzelnen Anteilseignern nach, die in zahlreichen Gegenanträgen forderten, über Entlastung der Mitglieder der Spitzengremien separat entscheiden zu können. Eine verweigerte Entlastung hat praktisch keine rechtlichen Folgen, gilt aber als symbolische Ohrfeige für den Betroffenen.

Die Staatsanwaltschaft München führt die beiden früheren Spitzenmanager Ganswindt und Neubürger als Beschuldigte in dem Schmiergeld-Ermittlungsverfahren. Ganswindt saß vorübergehend sogar in Haft.

Ein Dutzend Strafverfolgte sollen den Behörden zufolge bei Siemens rund 200 Millionen Euro abgezweigt und als Schmiergeld eingesetzt haben. Als Folge des Skandals musste der Konzern seine Bilanzen überarbeiten und den Gewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr nach unten korrigieren. Siemens überprüft derzeit fragwürdige Zahlungen über 420 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen