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Süßer die Kassen nie klingeln Einzelhandel selig

Gut eine Woche vor Heiligabend hat das Weihnachtsgeschäft in Deutschland deutlich an Schwung gewonnen. Nachdem die ersten beiden Adventswochen für den Handel enttäuschend verlaufen seien, habe sich die Stimmung der Kaufleute aufgehellt, sagte der Sprecher des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr.

Das dritte Adventswochenende habe die hohen Erwartungen der Händler überwiegend erfüllt. Einer bundesweiten Trendumfrage zufolge habe die Mehrzahl der Händler den bislang stärksten Adventssamstag verzeichnet. Der durchschnittliche Umsatz eines Dezembersamstags von etwa zwei Mrd. Euro dürfte leicht übertroffen worden sein. Der Einzelhandel setze nun auf den Endspurt in der kommenden Woche, sagte Pellengahr. Die Erwartungen seien hoch, da viele Verbraucher die Weihnachtsgeschenke immer später besorgten.

Das Internet macht dem Einzelhandel laut Pellengahr keine Konkurrenz. Im Internet böten ja vor allem klassische Einzelhändler ihre Waren auf einem zusätzlichen Vertriebskanal an, erklärte der HDE-Sprecher gegenüber n-tv. "Das Internet-Weihnachtsgeschäft ist sehr gut gelaufen. Dort haben wir zweistellige Umsatzraten zu verbuchen. Das wünschten wir uns auch für den stationären Einzelhandel." Es sei die Konsumstimmung, die noch nicht so gut ist, die hohe Inflationsrate habe vielen Sorgen gemacht.


Heiteres Einkaufen

Der Handelskonzern Arcandor bezeichnete den dritten Adventssamstag für seine 99 Karstadt-Warenhäuser als umsatzstärksten Tag des Jahres. Vor allem Spielwaren, Multimedia sowie Uhren und Schmuck wurden gut gekauft. "Die Häuser waren rappelvoll", sagte Konzernsprecher Jörg Howe. Beim Umsatz sei das Vorjahresniveau erreicht. Besonders gut seien die Geschäfte in den Premiumhäusern in Hamburg, München und Frankfurt/Main gelaufen.

Recht zufrieden äußerten sich auch die Händler im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort freuten sich vor allem die großen Einkaufszentren über gute Umsätze. Die landesweit größte Shoppingmeile, das CentrO in Oberhausen, zählte nach Angaben einer Sprecherin am Samstag mehr als 100.000 Besucher, darunter viele aus den Niederlanden und Belgien.

Für Berlin und Brandenburg zog der Branchenverband zunächst eine gemischte Bilanz und hoffte noch auf einen guten Abschluss am Sonntag. Während in Einkaufszentren und auf traditionellen Einkaufsstraßen am Samstag die Nachfrage "sehr gut" gewesen sei, hätten sich Kunden an anderen Orten eher zurückgehalten. In beiden Ländern können die Läden auch am Adventssonntag öffnen.

In Hessen sorgte kaltes und trockenes Winterwetter für ein gutes Vorweihnachtsgeschäft. "Die Kauflaune der Menschen hat zugenommen", hieß es vom Einzelhandelsverband. In Bayern freute sich die Händler über den umsatzstärksten Samstag im Weihnachtsgeschäft. Der große Run habe eingesetzt, hieß es. Auch die Geschäfte in Hamburg registrierten gute bis sehr gute Umsätze. In Schleswig-Holstein sehe man hingegen keine Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Branchenverband Nord mit. In Mecklenburg-Vorpommern brachte kühles, trockenes Wetter Schwung in das Weihnachtsgeschäft. Auch in Sachsen herrschte in Geschäften und Innenstädten dichtes Gedränge. Das sonnig-kalte Wetter habe zu einer "heiteren Kauflaune" beigetragen, sagte ein Verbandssprecher.

Sand im Getriebe

Behindert wurde das Weihnachtsgeschäft von Streikaktionen denen sich rund 6000 Beschäftigte in zehn Bundesländern anschlossen. Nach Angaben von ver.di waren von den Streiks am Samstag vor allem die Unternehmen Real, Extra und Aldi sowie Karstadt und Kaufhof betroffen. Schwerpunkte waren Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Berlin. An den Kassen hätten Kunden zum Teil in langen Schlangen gestanden, sagte die Sprecherin der ver.di- Bundeszentrale, Cornelia Haß. Der HDE wies Meldungen über Einschränkungen in den Läden als "Gewerkschaftspropaganda" zurück. Ver.di will in dieser Woche über weitere Aktionen entscheiden.

Quelle: ntv.de

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