Zyprexa-Streit Eli Lilly zahlt
15.01.2009, 17:05 UhrDer US-Pharmakonzern Eli Lilly will den jahrelangen Streit um umstrittene Werbepraktiken für sein Schizophreniemittel Zyprexa mit einer Milliardenzahlung beilegen. Eli Lilly willigte ein, insgesamt rund 1,42 Mrd. Euro zu zahlen. Der Arzneimittelhersteller räumte Fehlverhalten ein und stimmte einer Summe von 615 Mio. Dollar zur Beilegung eines strafrechtlichen Verfahrens sowie von rund 800 Mio. Dollar zur Beendung eines Zivilverfahrens zu.
Der Konzern bekannte sich schuldig, zwischen 1999 und 2001 Werbung für den Einsatz von Zyprexa bei Indikationen gemacht zu haben, für die es keine Zulassung des Mittels gab. Dazu zählte insbesondere Werbung für Zyprexa zur Behandlung von Demenz und Alzheimer bei älteren Menschen.
Zyprexa ist das Top-Medikament von Eli Lilly. Das Unternehmen setzte mit dem Präparat 2007 4,76 Mrd. Dollar um. Das ist rund ein Viertel des Jahresumsatzes des in Indianapolis ansässigen Konzerns. Nach Angaben des Datenanbieters IMS war Zyprexa 2007 in der Rangliste der weltweit umsatzstärksten Arzneimitteln die Nummer 6. US-Behörden hatten 2004 Ermittlungen im Zusammenhang mit den Werbepraktiken eingeleitet. Eli Lilly war zudem vorgeworfen worden, Nebenwirkungen des Mittels herunterzuspielen.
Im dritten Quartal hatte Eli Lilly angesichts der Ermittlungen bereits eine Sonderabschreibung von 1,415 Mrd. Dollar in der Bilanz untergebracht. Diese reiche aus, die nun angekündigte Milliardenzahlung abzudecken, erklärte der Konzern.
Quelle: ntv.de