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Spanier wollen jetzt Endesa-Spitze hinter E.ON

E.ON hat mit seinem auf 41 Mrd. Euro erhöhten Angebot für Endesa die Führung des spanischen Versorgers überzeugt und ist damit erneut einen wichtigen Schritt bei seinen Übernahmeplänen vorangekommen. Der Endesa-Verwaltungsrat bezeichnete das Gebot der Düsseldorfer am Dienstagabend als "aus finanzieller Sicht angemessen". Für den 20. März berief das Führungsgremium eine außerordentliche Aktionärsversammlung ein, auf der ein Schlussstrich unter die bisherige Begrenzung der Stimmrechtsanteile auf zehn Prozent gezogen werden soll. E.ON hatte dies zur einer Bedingung seiner Offerte gemacht.

Der Endesa-Verwaltungsrat empfahl seinen Aktionären für die Aufhebung der Begrenzung zu stimmen. Jeder Anteilseigener werde 15 Cent je Aktie für seine Teilnahme an der außerordentlichen Aktionärsversammlung erhalten. Der Großaktionär Caja Madrid, der neun Prozent an Endesa hält, werde die Pläne zur Aufhebung der Stimmrechtsbegrenzung unterstützen, bestätigte der Verwaltungsrat zudem. Ob die Sparkasse die E.ON-Offerte aber auch akzeptieren werde, war weiter unklar.

E.ON begrüßte die neue Entwicklung. "Wir freuen uns, dass die Endesa-Führung unser finales Angebot unterstützt", erklärte Konzern-Chef Wulf Bernotat.

Der Düsseldorfer Energiekonzern hatte am Freitag sein Gebot um rund 4,5 Mrd. auf etwa 41 Mrd. Euro aufgestockt. Am Dienstag segnete die spanische Börsenaufsicht CNMV das Angebot formell ab. Noch in der ersten April-Hälfte will Bernotat die größte Übernahme in der Versorgerbrache unter Dach und Fach bringen. Damit sie zu Stande kommt, muss E.ON Zugriff auf über 50 Prozent der Endesa-Anteile erhalten. Der spanische Baukonzern Acciona, der inzwischen eine Beteiligung von rund 21 Prozent an Endesa erworben hatte, will seine Papiere erst an E.ON verkaufen, wenn die Deutschen die Mehrheit sicher haben. Der spanische Endesa-Konkurrent Gas Natural hatte mit seinem Rückzug aus dem Bieterrennen vergangene Woche den Weg für die Deutschen freigemacht.

E.ON musste bei der Übernahme lange gegen heftigen Widerstand der spanischen Regierung kämpfen, die eine inländische Lösung favorisierte. Der Plan, Endesa bis zum Sommer 2006 zu schlucken, scheiterte an der Regulierungsbehörde, die von der Regierung eigens mit einem Vetorecht bei Übernahmen ausgestattet worden war. Erst die EU-Kommission stoppte die Spanier: Auf Druck aus Brüssel zog die Regierung in Madrid schließlich einen Großteil der Auflagen zurück.

Quelle: ntv.de

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