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4800 Megawatt für Italien Enel prüft Kraftwerkskauf

Der italienische Versorger Enel zeigt Interesse an zum Verkauf stehenden Kraftwerken des deutschen Energiekonzerns Eon. Dass Eon Großkraftwerke mit einer Leistung von 4800 Megawatt abgebe, sei eine gute Möglichkeit, sich das genauer anzuschauen, sagte Enel-Chef Fulvio Conti der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

"Wir haben die Pflicht, alle Möglichkeiten zu prüfen und dann zu entscheiden, ob sich das rechnet und ob das strategisch passt." Allerdings komme es nicht auf den Standort der Kraftwerke an, wichtig sei der Zugang zum Absatzmarkt, sagte Fulvio der Zeitung weiter.

Eon-Chef Wulf Bernotat hatte am Donnerstag gesagt, das Unternehmen wolle die Kraftwerke am liebsten über einen Anteilstausch abgeben. Eine Woche zuvor hatte der Konzernchef überraschend angekündigt, dass Eon sich von seinen Hochspannungsnetzen in Deutschland und Kraftwerken mit einer Leistung von 4800 Megawatt trennen werde. Der Konzern hofft darauf, dass die EU-Kommission im Gegenzug das laufende Kartellverfahren einstellt. Eon will so die Gefahr hoher Strafen abwenden.

Eon hat bislang keine Angaben dazu gemacht, um welche Kraftwerke es sich bei dem geplanten Verkauf handeln soll. Auch über den angestrebten Verkaufspreis liegen keine Informationen vor.

Eon und Enel verhandeln bereits über Anteile an Endesa. Hintergrund ist die Übernahmeschlacht um den spanischen Versorger: Enel und der spanische Baukonzern Acciona hatten Eon in einem monatelangen Poker um Endesa ausgestochen. Die EU segnete die 42,5-Milliarden-Euro-Übernahme im Juli ab. Zum Ausgleich für den Rückzug der Deutschen müssen die siegreichen Bieter Geschäftsbereiche an Eon abgeben.

Quelle: ntv.de

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