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Deutschland vorbildlich Energieverbrauch rückläufig

Der Energieverbrauch in Deutschland ist vor allem wegen der Preisexplosion bei Rohöl so stark zurückgegangen wie in keinem anderen Land der Erde. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Statistik des Ölkonzerns BP konsumierten Wirtschaft und Verbraucher vergangenes Jahr 5,6 Prozent weniger Primärenergie als 2006. Weltweit legte der Verbrauch dagegen um 2,4 Prozent zu. Dafür ist zur Hälfte China verantwortlich, dessen Energieverbrauch um 7,7 Prozent zulegte.

Der Ölpreis befindet sich bereits seit über sechs Jahren im Aufwärtstrend. Der jährlichen BP-Statistik zufolge ist das die längste Steigerungsphase seit Beginn der Industrialisierung. Zurzeit kostet ein Fass (rund 159 Liter) der US-Sorte WTI knapp 134 US-Dollar - das ist zwölf Mal mehr als vor zehn Jahren. Drastische Preisanstiege gab es aber auch bei Gas oder Kohle.

In der Folge drosselten nicht nur Deutschland, sondern auch andere Industrieländer den Verbrauch von Primärenergie: Öl, Gas, Kohle sowie Wasserkraft und Nuklearenergie. Für die OECD-Staaten insgesamt ergibt die BP-Statistik für 2007 nur einen Zuwachs von 0,3 Prozent. In den rasant wachsenden Schwellenländern - allen voran China und Indien - stieg der Primärenergieverbrauch dagegen um 5,5 Prozent. In diesem Energiesog sehen viele Experten den Hauptgrund für die anhaltenden Preissteigerungen.

So gelang es im vergangenen Jahr nicht, den Energiehunger im asiatisch-pazifischen Raum zu stillen. Bei Rohöl fiel sogar die durchschnittliche produzierte Menge um 130.000 Barrel pro Tag oder 0,2 Prozent. Der BP-Statistik zufolge waren dafür vor allem die Produktionsdrosselungen der Opec-Länder im November 2006 und im Februar 2007 verantwortlich. Der Produktionsanstieg außerhalb der Opec, vor allem in Russland, konnte das nicht ausgleichen.

Insgesamt zeigt der Welt-Energie-Report BP zufolge, dass die Vorkommen fossiler Brennstoffe weiterhin ausreichen, um eine wachsende Produktion zu unterstützen. Die anhaltende Schwäche des Ölangebots und die wachsende Nachfrage in den Schwellenländern setzten jedoch den Erhalt der Energiesicherheit weltweit an die Spitze der politischen Agenda. Am Wochenende wollen Vertreter von Produzenten- und Verbraucherländern im saudi-arabischen Dscheddah über den hohen Rohölpreis beraten.

Quelle: ntv.de

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