Stellenstreichungen Eon baut Vertrieb um
26.08.2008, 20:46 UhrDer Energiekonzern Eon steht vor einer umfassenden Neustrukturierung seiner deutschen Vertriebsaktivitäten. Wie der Vorstandsvorsitzende der für Deutschland zuständigen Konzerntochter Eon Energie, Klaus-Dieter Maubach, der "Welt" sagte, sollen sechs der sieben Eon-Regionalgesellschaften gebündelt werden. Zudem würden 40 der 60 Service-Standorte geschlossen. Insgesamt sollen laut Maubach rund zehn Prozent der Stellen im Eon-Vertrieb wegfallen.
Die Planungen für den Konzernumbau begannen nach Angaben des Blattes vor rund zwei Jahren unter dem Namen "Regi.on". Mit dem Konzernumbau will sich der Dax-Konzern kostengünstiger aufstellen, um dem anziehenden Wettbewerb begegnen zu können.
Laut Maubach soll ab jetzt die Produkt- und Preispolitik der Regionalgesellschaften unter einem Dach gestaltet werden. So könnten schneller neue Produkte entwickelt werden. Auch auf Angebote von Wettbewerbern in einzelnen Regionalmärkten werde man schneller reagieren können, sagte Maubach. Nach außen hin sollen allerdings die Regionalgesellschaften weiter unter ihren hergebrachten Marken existieren. Bislang wurden die Stromtarife in jeder Gesellschaft eigenständig entwickelt. So konnte es Monate dauern, bis ein neues Stromprodukt, wie etwa ein Ökotarif, auf den Markt kam.
Keine Kündigungen
Weiter sollen laut Maubach die Service-Gesellschaften auf wenige Standorte konzentriert werden: "Von den heute über 60 Standorten sollen in Zukunft nur noch bis zu 20 erhalten bleiben", sagte Maubach. Insgesamt würden bei der Umstrukturierung bis zu 1800 Stellen der rund 15.000 Stellen sozialverträglich gestrichen.
"Niemandem wird gekündigt", sagte Maubach. "Wir setzen unter anderem auf Altersteilzeit." Die Verlagerungen würden Standorte in ganz Deutschland betreffen. Die Einsparungen sollen laut Maubach mehrere hundert Millionen betragen. Genaue Zahlen wollte der Manager nicht nennen. Die Umstrukturierungen sollen bis Ende 2012 abgeschlossen werden.
Quelle: ntv.de