Höhere Strompreise Eon legt Daten offen
22.10.2007, 07:17 UhrDer Energiekonzern Eon will künftig wesentlich mehr Daten zu seinen Kraftwerken in Deutschland veröffentlichen. Das Unternehmen wolle binnen 30 Minuten Störungen in den Anlagen bekannt geben, sagte Eon Energie-Vorstandsmitglied Bernhard Fischer am Montag. Zudem sollen die erwartete Produktion der Kraftwerke für ein Jahr im voraus und rückblickend Daten zur tatsächlich erzeugten Strommenge veröffentlicht werden. Das schaffe mehr Transparenz sowohl für die Stromhändler und Stromeinkäufer als auch für die Verbraucher.
Der größte deutsche Energiekonzern reagiert mit der Ankündigung auch auf Vorwürfe, er treibe den Preis an der Leipziger Strombörse EEX durch das Zurückhalten von Kraftwerksleistungen nach oben. Fischer sagte, anhand der veröffentlichten Daten sollte klar ersichtlich sein, dass keine Manipulation stattfindet. Eon und der Konkurrent RWE hatten Vorwürfe der Marktmanipulation stets vehement zurückgewiesen.
Besonders der Ausfall von Kraftwerken oder die Rückkehr abgeschalteter Anlagen an das Netz werden am Markt genau beobachtet, da das den Strompreis umgehend beeinflussen kann. Eon sieht sich mit der jetzigen Ankündigung in einer Vorreiterrolle in Deutschland und Europa. "Wir hoffen, dass möglichst viele Stromerzeuger unserem Beispiel folgen werden", sagte Fischer. Dann könne Eon später auch die Daten zu seinen Kraftwerken außerhalb Deutschlands veröffentlichen.
Sämtliche Daten sind auf der Internetseite www.eon-schafft-transparenz.de seit Montag einsehbar. Dort will der Konzern auch über den Grund eines Ausfalls und den Zeitraum bis zur Behebung der Störung informieren.
Quelle: ntv.de