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Bernotat geht 2010 Eon sucht neuen Chef

Deutschlands größter Energiekonzern Eon braucht einen neuen Chef. Der Vorstandsvorsitzende Wulf Bernotat kündigte heute bei der Hauptversammlung in Essen seinen Rückzug von dem Posten für das kommende Frühjahr an. Er habe den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er für eine weitere Verlängerung seines Vertrages über den Mai 2010 hinaus nicht zur Verfügung stehe, sagte Bernotat. Der 60-Jährige führt den Düsseldorfer Konzern seit 2003.

Nach der frühzeitigen Ankündigung Bernotats habe Eon ausreichend Zeit, um in Ruhe über einen Nachfolger zu beraten, sagte Aufsichtsratschef Ulrich Hartmann. Als ein möglicher Kandidat für den Chefposten gilt Bernotats Stellvertreter Johannes Teyssen, der bei Eon bereits für das operative Tagesgeschäft zuständig ist.

Bernotat begründete seinen Rückzug mit neuen beruflichen Zielen. Er werde im kommenden Jahr 62 Jahre alt und wolle sich dann neuen Herausforderungen "mit internationaler Dimension" stellen. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, "Eon mit gutem Gewissen an einen Nachfolger zu übergeben". Eon sei international so breit aufgestellt wie kein anderer Energiekonzern in Europa. Bei seinem Ausscheiden im kommenden Jahr würden "alle Weichen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung" gestellt sein.

Investitionen vertagt

Der Eon-Chef präsentierte den Aktionären ein im vergangenen Jahr um 7,3 Prozent auf 9,9 Mrd. Euro gestiegenes bereinigtes Ergebnis. Die Dividende soll auf 1,50 Euro je Aktie steigen. Für 2009 strebt der Dax-Konzern ein Ergebnis auf Vorjahresniveau an. Wegen der Wirtschaftskrise reduziert Eon die bis 2011 vorgesehenen Investitionen um 6,0 auf 30 Mrd. Euro. Sie sollen aber nachgeholt werden, sagte Bernotat.

Den Stromkunden stellte Bernotat mittelfristig sinkende Strompreise in Aussicht. Die Preise für Öl, Gas und Kohle sowie die Großhandelspreise für Strom seien seit Mitte vergangenen Jahres deutlich gesunken. "Dies wird sich mit zeitlicher Verzögerung auch in den Verbraucherpreisen für Strom und Gas niederschlagen", sagte er. Die Gaspreise habe Eon seit Jahresbeginn bereits um bis zu 24 Prozent gesenkt.

Von der Politik forderte Bernotat stabile Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung. "Wir können nicht jedes Jahr aufs Neue mit der Bundesnetzagentur darüber verhandeln, ob uns im Netz eine wettbewerbsfähige Rendite zugestanden wird", sagte er. Eon könne die Unternehmensstrategie "nicht immer wieder den Schwankungen der energiepolitischen Debatte anpassen". Der Eon-Chef bekräftigte, dass die Kernenergie Teil der europäischen Wachstumsstrategie des Konzerns bleibe.

Quelle: ntv.de

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