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Höhere Strompreise Eon verärgert Kartellamt

Das Bundeskartellamt wird möglicherweise gegen die jüngst angekündigten Strompreiserhöhungen der Energiekonzerne Eon und RWE vorgehen. "Wir waren sehr verärgert und wollen das nicht einfach auf sich beruhen lassen", sagte eine Sprecherin der Bonner Behörde. Ein Missbrauchsverfahren sei bislang nicht eingeleitet worden, aber die Wettbewerbshüter würden die Ankündigungen überprüfen. Sollte zum Beginn des Jahres das Kartellrecht verschärft werden, könne die Behörde Eon und RWE auffordern, die Rechtmäßigkeit der Preiserhöhungen zu beweisen.

Der größte deutsche Energiekonzern Eon hatte am Montag angekündigt, die Strompreise zum 1. Januar bei seinen sieben Regionalversorgern zwischen 7,1 und 9,9 Prozent anzuheben. Zur Begründung verwies Eon auf höhere Beschaffungskosten und Belastungen durch die Förderung der erneuerbaren Energie. Die Ankündigung hatte umgehend Proteste bei Politikern und Verbraucherschützern ausgelöst.

"Wir dachten, Eon habe die Botschaft verstanden", sagte die Kartellamtssprecherin. Sie verwies auf die verschiedenen Wettbewerbsverfahren gegen den Versorger in Deutschland und in der EU. "Ein Marktbeherrscher darf sich einfach nicht mehr so verhalten", ergänzte sie. Die Begründungen von Eon und RWE seien nicht nachvollziehbar. Für die höheren Beschaffungspreise seien die Konzerne zu einem großen Teil selbst verantwortlich, da sie die Großhandelspreise maßgeblich bestimmten.

Bereits am Vortag hatte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Begründung mit den Abgaben zur Förderung der erneuerbaren Energie als Unsinn bezeichnet. Diese seien nicht erhöht worden und machten nur vier Prozent an den Gesamtkosten aus.

Quelle: ntv.de

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