Gebot für BE möglich Eon will jetzt doch
16.04.2008, 22:09 UhrDer Energiekonzern Eon will im Rennen um den Atomkraftwerksbetreiber British Energy eine eigene Offerte nicht ausschließen. "Wir halten unsere Möglichkeiten in Bezug auf British Energy offen", sagte ein Eon-Sprecher. Zuvor hatte die "Financial Times Deutschland" einen Eon-Sprecher mit den Worten zitiert, der Konzern werde weder alleine noch mit anderen für British Energy bieten. Im Rennen um British Energy ist nach Angaben aus Branchenkreisen unter anderem der Eon-Konkurrent RWE. Auch Eon war in Medienberichten immer wieder ein Interesse an dem Unternehmen nachgesagt worden.
Die "Financial Times Deutschland" hatte mit ihrem Bericht für Wirbel im Bieterrennen gesorgt, in dem fast täglich neue Spekulationen die Runde machen. "Wir haben uns das Unternehmen und dessen Kraftwerke angeschaut. Wir werden da weder allein noch mit anderen zusammen mitbieten", zitierte die Zeitung einen Eon-Sprecher. Der Konzern hatte den Bericht zunächst nicht kommentieren und das Zitat weder bestätigen noch dementieren wollen. Am Abend teilte Eon in einer englischsprachigen Mitteilung schließlich mit: " Eon will klarstellen, dass die berichtete Aussage nicht korrekt ist und nicht vom Eon-Vorstand genehmigt wurde. Eon zieht daher die Aussage zurück."
Interesse an AKW-Projekten in Großbritannien
In den vergangenen Tagen war Eon in Medienberichten immer wieder als möglicher Interessent genannt worden. Am Dienstag hatte die schwedische Zeitung "Dagens Industri" ohne nähere Angaben von Quellen berichtet, dass der staatlich schwedische Energiekonzern Vattenfall eine Offerte für British Energy vorbereite. Vattenfall benötige hierzu jedoch einen Partner, bei dem es sich auch um Eon handeln könne. Experten zufolge ist British Energy weniger wegen seiner acht bestehenden Meiler interessant, sondern wegen der vorhandenen Flächen, auf denen neue Atomkraftwerke gebaut werden könnten. RWE hatte Branchenkreisen zufolge Mitte März für British Energy bis zu 13,7 Mrd. Euro in bar geboten.
Der britische Versorger Centrica hat nach Worten einer mit der Situation vertrauten Person ein Angebot in ähnlicher Höhe vorgelegt, allerdings im Tausch mit eigenen Aktien. Als weiterer Interessent gilt der französische Energieriese EdF. Der britische Staat will sich von seinem 35-Prozent-Anteil an British Energy trennen. Ein Käufer müsste nach britischem Recht den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot vorlegen.
Quelle: ntv.de