Höhere Dividende Eon will kräftig sparen
10.02.2009, 08:55 UhrEon-Chef Wulf Bernotat steht einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor der Verkündung eines Sparprogramms. "Es ist klar, dass die Zeiten schwieriger werden", sagte er dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe) laut einem Vorabbericht. Bernotat wolle bald intern Ergebnisse einer detaillierten Kostenanalyse präsentieren und Maßnahmen einleiten, schrieb die Zeitung. Auch alle noch nicht fest beschlossenen Investitionen kämen auf den Prüfstand.
"Wir sind als Energieunternehmen davon zwar nicht so betroffen wie zum Beispiel der Auto- oder der Maschinenbau, aber natürlich werden auch wir die Krise zu spüren bekommen, wenn unsere Kunden ihre Produktion drosseln müssen", sagte Bernotat dem Blatt. Der Konzern fahnde nach Doppelarbeit und schaue sich das gesamte Unternehmen an, von der Erzeugung über die Netze bis zu Vertrieb und Verwaltung.
Im vergangenen Jahr haben milliardenschwere Wertberichtigungen den Konzerngewinn bei Eon belastet. Auf Geschäfte in den USA müssten Berichtigungen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro vorgenommen werden, hatte Eon am Morgen mitgeteilt. Zukäufe in Italien, Spanien und Frankreich erhöhen den Berichtigungsbedarf um rund 1,8 Mrd. Euro. "Die Wertberichtigungen mindern den Konzernüberschuss", räumte ein Eon-Sprecher ein. Auswirkungen auf das bereinigte Ebit und den bereinigten Überschuss, auf dessen Basis Eon die Dividende kalkuliert, ergäben sich jedoch nicht.
150 Cent je Aktie
Nach vorläufigen Zahlen habe der Energieriese im abgelaufenen Kalenderjahr das bereinigte Ergebnis (Ebit) und den bereinigten Konzernüberschuss um sieben bis acht Prozent gesteigert. Der Vorstand habe eine Dividende von 1,50 Euro je Anteilsschein vorgeschlagen. Eon hatte angekündigt, 2008 beide Kennziffern um fünf bis zehn Prozent steigern zu wollen.
Mit einem Sparprogramm will der Konzern nun die Kosten deutlich drücken. Angepeilt seien Einsparungen von 1,5 Mrd. Euro bis zum Jahr 2011, kündigte das Unternehmen an. Es gehe dabei unter anderem um Maßnahmen in Einkauf, Vertrieb und der IT-Infrastruktur sowie eine einfachere Verwaltungsstruktur.
Auswirkungen auf die Beschäftigung seien "nicht auszuschließen", hieß es. Es könne in einzelnen Bereichen und in begrenztem Umfang zu Personalabbau kommen, erklärte Eon-Chef Wulf Bernotat in der Mitteilung.
Quelle: ntv.de