Meldungen

Großbritannien belastet Eons Gewinn schrumpft

Der größte deutsche Energiekonzern Eon sieht sich trotz eines Gewinnrückgangs im ersten Quartal auf Kurs. Der Konzern habe von Januar bis März den Umsatz um acht Prozent auf 22,8 Mrd. Euro gesteigert, teilte das Unternehmen mit. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) sei um ein Prozent auf 3,28 Mrd. Euro zurückgegangen. Damit verfehlte der Konzern die Prognose von Analysten, die im Durchschnitt mit 3,39 Mrd. Euro gerechnet hatten. Der für die Dividende entscheidende bereinigte Konzernüberschuss fiel um sieben Prozent auf 1,8 Mrd. Euro.

Dennoch bekräftigte Eon, im Gesamtjahr das bereinigte Ebit um fünf bis zehn Prozent steigern und den bereinigten Konzernüberschuss leicht verbessern zu wollen. 2007 hatte Eon einen bereinigtes Ebit von 9,2 Mrd. Euro erzielt und einen bereinigten Konzernüberschuss von 5,1 Mrd. Euro. Operative Verbesserungen im Stromgeschäft sowie effizienzsteigernde Maßnahmen sollen das Geschäft ankurbeln.

Zudem will Eon in der zweiten Jahreshälfte umfangreiche Beteiligungspakete erwerben, die die im Übernahmekampf um den spanischen Versorger Endesa siegreichen Konzerne Enel und Acciona abgeben wollen. Eon setze seine Strategie zügig um, den Konzern stärker auf den gesamten europäischen Markt auszurichten, sagte Vorstandschef Wulf Bernotat. "Die positive Entwicklung des laufenden Jahres bestätigt, dass diese strategische Ausrichtung stimmt."

Zuwächse verzeichnete Eon von Januar bis März vor allem im kontinentaleuropäischen Strom- und Gasgeschäft sowie in Skandinavien. Einbußen musste der deutsche Branchenprimus hingegen in Großbritannien hinnehmen, wo sich der im Vergleich zum britischen Pfund hohe Eurokurs negativ auf das Ergebnis ausgewirkt habe. Belastend hätten sich zudem in Deutschland die Stillstände in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel ausgewirkt.

Zudem hatte Eon seinen Fahrplan für den Verkauf der Höchstspannungsnetze und von Kraftwerkskapazitäten konkretisiert. Bis Ende Mai wolle der Konzern der EU-Kommission eine verpflichtende Zusage vorlegen. Die Wettbewerbshüter würden die Ankündigung prüfen und voraussichtlich bis zum Herbst über eine Einstellung der gegen E.ON laufenden Kartellverfahren entscheiden. Im Anschluss habe Eon mindestens sechs Monate Zeit für die Veräußerung der Kraftwerkskapazitäten und zwei Jahre für den Netzverkauf. Die EU-Kommission will Stromerzeugern wie Eon und RWE die Netze entreißen und damit den Wettbewerb vorantreiben. RWE lehnt eine Abgabe der Netze bislang ab.

Eon bekräftigte, sein Höchstspannungsnetz an einen Betreiber abgeben zu wollen, der nicht in der Stromerzeugung oder -versorgung tätig ist. Bei der Kraftwerksleistung will Eon unter anderem Strombezugsrechte aus den Atomkraftwerken Gundremmingen, Krümmel und Unterweser abgeben.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen