Millionenbetrug mit Windkraft? Ermittlungen gegen EECH
12.10.2007, 14:59 UhrDie Staatsanwaltschaft Hamburg ist einem mutmaßlichen Anlagebetrug mit Wind- und Solarkraftanlagen in zweistelliger Millionenhöhe auf die Spur gekommen. Die Behörde ermittelt gegen vier führende Mitarbeiter des Hamburger Emissionshauses EECH, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Rüdiger Bagger mitteilte.
"Wir ermitteln wegen Verdacht auf Kapitalanlagebetrug", sagte Bagger. Die Mitarbeiter sollen Kundengelder in zweistelliger Millionenhöhe für Wind- und Solarenergieprojekte eingesammelt und dann für andere Zwecke genutzt haben. Wohnungen und Büros in mehreren Städten wurden laut Bagger durchsucht, die Auswertung der Beweismittel werde sechs bis neun Monate dauern, sagte er. EECH reagierte am Freitag nicht auf mehrere Anfragen. In einer früheren Pressemitteilung hatte EECH "Komplikationen bei der Zinszahlung" eingeräumt, die aber erledigt seien.
Laut Staatsanwaltschaft geht es in dem Verfahren um zwei konkrete Anlageprojekte. Betroffen seien eine Anleihe Windkraft Frankreich mit einer Verzinsung von 8,15 Prozent und einer Laufzeit bis August 2008 sowie eine Euro-Solar-Anleihe, die mit 8,25 Prozent verzinst sei und im November 2010 fällig werde. Laut Staatsanwaltschaft hat EECH für die Windkraft-Anleihe 15 Mio. Euro eingesammelt, aber nur 2,5 Mio. Euro in Windkraftgeschäfte in Frankreich investiert. Von den 46 Mio. Euro der Solar-Anleihe seien nur 3,5 Mio. Euro gemäß Bestimmung verwendet worden.
Quelle: ntv.de