5 Jahre nach Kirch-Pleite Erstmals Geld für Gläubiger
20.01.2007, 11:03 UhrRund fünf Jahre nach der Insolvenz der KirchMedia erhalten die Gläubiger des einstigen Medienunternehmers Leo Kirch erstmals einen kleinen Teil ihrer Forderungen ausgezahlt. Bis Anfang Februar werde eine Abschlagszahlung von insgesamt rund 300 Mio. Euro überwiesen, sagte Insolvenzverwalter Michael Jaff dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Die Forderungen belaufen sich derzeit noch auf rund 3,7 Mrd. Euro. Unmittelbar nach der Pleite hätten die Außenstände samt Schadensersatzforderungen rund zehn Mrd. Euro betragen, so "Der Spiegel". Zwischenzeitlich gab es aber Einigungen mit Großgläubigern wie den Hollywood-Studios Paramount und Columbia.
Zuletzt habe die Liste der Gläubiger noch etwa 1900 Eintragungen umfasst. Die Deutsche Fußball Liga hatte das Gros ihrer Forderungen (insgesamt rund 400 Mio. Euro) erst unlängst für etwa 40 Mio. Euro an die HypoVereinsbank verkauft. Zur erwarteten Gesamtinsolvenzquote wollte Jaff sich nicht äußern. Mit dem Ende des Verfahrens ist nicht vor 2013 zu rechnen.
Im April 2002 hatte der Zusammenbruch der KirchGruppe die deutsche Medienlandschaft erschüttert. Gemessen am Schuldenstand von 6,5 Mrd. Euro handelte es sich um die größte Firmenpleite der deutschen Nachkriegsgeschichte. Das Imperium Kirchs wurde zerschlagen. Neben dem TV-Konzern ProSiebenSat.1, der von einer Investorengruppe um den US-Milliardär Haim Saban übernommen wurde, gehörten unter anderem der Bezahlsender Premiere und die Mehrheit an der Formel 1 zur KirchGruppe.
Quelle: ntv.de