Tarifabschluss verzögert sich Es knirscht bei der Bahn
05.02.2008, 12:57 UhrZahlreiche ungeklärte Detailfragen verzögern offenbar die Unterzeichnung des nach rund zehn Monaten erzielten Tarifabschlusses zwischen der Deutschen Bahn AG und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Ein zunächst für Aschermittwoch geplantes Treffen zwischen der GDL und den anderen beiden Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA findet nicht statt, wie Sprecher der Gewerkschaften am Dienstag mitteilten.
Dadurch verschieben sich auch noch ausstehende Spitzentreffen zwischen GDL-Chef Manfred Schell und dem Bahn-Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn, in denen noch strittige Punkte geklärt werden sollen. GDL-Sprecherin Gerda Seibert und Transnet-Sprecher Oliver Kaufhold bestätigten, dass es am Aschermittwoch kein Treffen gibt. Wann das Gespräch stattfinden soll, sei bislang unklar. Offen sei auch, ob es noch in dieser Woche stattfindet.
Bei dem Treffen geht es um eine Kooperationsvereinbarung zwischen den drei Gewerkschaften. Darin soll etwa geregelt werden, wie sich die Gewerkschaften bei künftigen Tarifforderungen miteinander abstimmen. Die Bahn und die Gewerkschaften Transnet und GDBA sehen in dieser Vereinbarung - anders als die GDL - die Voraussetzung für das Inkrafttreten des eigenständigen Lokführertarifvertrages.
Auch der Geltungsbereich des Lokführertarifvertrages ist weiter unklar. Für Spitzentreffen zwischen GDL und Bahn gebe es noch keine Termine, bestätigten beide Seiten. Unklar ist etwa, ob auch die rund 3.000 Lokrangierführer unter den Lokführertarifvertrag fallen, wie von der GDL gefordert. Die Gewerkschaft will außerdem, dass auch in Zeitarbeitstöchtern der Bahn beschäftigte Lokführer unter den Tarifvertrag fallen.
Der stellvertretende GDL-Vorsitzende Claus Weselsky kritisierte in der "Frankfurter Rundschau" die Strategie der Bahn, Lokführer in Zeitarbeitsunternehmen bei geringerem Grundgehalt auszulagern. Ein Bahn-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.
Quelle: ntv.de