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Staatshilfe für Conti/Schaeffler Ethikverband lehnt ab

Der Präsident des Ethikverbands der deutschen Wirtschaft, Ulf Pos, hat Staatshilfen für die Autozulieferer Continental und Schaeffler abgelehnt. "Wenn zwei Unternehmen, denen es nicht unbedingt sehr gut geht, miteinander fusionieren, müssen sie selbst über die Folgen nachdenken und für die Folgen gerade stehen", sagte Pos bei n-tv. Er verstehe nicht, warum hier ein Rettungsschirm aufgespannt werden solle.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass Bayern und Niedersachsen den beiden Konzernen mit Staatshilfen von angeblich jeweils einer halben Milliarde Euro unter die Arme greifen wollen. Conti und Schaeffler sind insgesamt mit 22 Mrd. Euro verschuldet - die Hannoveraner wegen der Übernahme der Siemens-Tochter VDO im Jahr 2007, die Franken wegen der Conti-Übernahme.

Nach Angaben der Bundesregierung sind Verhandlungen über Staatshilfen von Bayern und Niedersachsen für die Autozulieferer in einem fortgeschrittenen Stadium.

An Staatshilfen für die Autozulieferer-Konzerne Continental und Schaeffler führt aus Sicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer kein Weg vorbei. "Die weltweite Autokrise belastet Conti und Schaeffler enorm", sagte der Experte von der Uni Duisburg-Essen. "Es ist eine äußerst schwierige Situation, bei der man nichts ausschließen kann."

Dudenhöffer sagte: "Kurzarbeit und Produktionsstopps bedeuten, dass mit Verlusten gerechnet werden muss. Damit erhöht sich der Schuldenberg weiter. Firmenverkäufe sind in der heutigen Lage so gut wie ausgeschlossen, also kann auch hier keine Liquidität gefunden werden." In der heutigen Situation der Banken würden Kreditrisiken deutlich strenger bewertet und beurteilt. "Die Banken werden also kaum die Kreditlinien verlängern oder nur unter äußerst hohen Anstrengungen. Nach meiner Meinung geht daher an hohen Landesbürgschaften kein Weg vorbei."

Der Autozulieferer Continental wollte sich zur Frage möglicher Staatshilfen zunächst nicht äußern. Ein Unternehmenssprecher verwies auf das in der vergangenen Woche in Nachverhandlungen über die milliardenschweren Kredite für die Übernahme der früheren Siemens-Tochter VDO erzielte Ergebnis: "Continental hat am vergangenen Freitag erfolgreich seine proaktiv geführten Verhandlungen mit den Banken über angepasste Konditionen abgeschlossen und sich damit einen stabilen Finanzrahmen gesichert. Wir verfügen über eine Liquidität von 3,5 Mrd. Euro aus Barmitteln und ungenutzten Kreditlinien."

Quelle: ntv.de

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