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Pfeiler in der Finanzkrise Euro als Schutzschild

Der Euro hat sich nach Ansicht der Europäischen Zentralbank (EZB) in der Finanzkrise bewährt. Es gebe gute Gründe anzunehmen, dass der Euro als Schutzschild gewirkt habe, für diejenigen Volkswirtschaften, die die gemeinsame Währung eingeführt hätten, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

Ohne die Gemeinschaftswährung hätten die Staaten des Euroraums in den vergangenen Monaten in weit größere Schwierigkeiten geraten können. "Aus der Zeit vor Einführung des Euro wissen wir, dass solche Turbulenzen, wie wir sie jetzt über die letzten Monate und Quartale erlebt haben, immer auch zu erheblichen Spannungen zwischen den europäischen Währungen geführt haben... und letztlich auch zu zunehmenden politischen Spannungen. Das ist uns erspart geblieben... Der Euro hat uns in Europa beziehungsweise im Euro-Gebiet vor schlimmeren wirtschaftlichen Auswirkungen geschützt."

Angesichts der Auswirkungen der Finanzkrise habe in vielen Nicht-Euro-Ländern ein Nachdenken eingesetzt, ob es nicht doch sinnvoll sei, sich rasch für die Währungsunion zu qualifizieren. Es gebe jedoch weder einen Automatismus noch die Möglichkeit, den Euro über einen "kürzeren Umweg" einzuführen, betonte Stark. "Alle, die sich qualifizieren wollen für den Euro... müssen auch die Maastricht-Kriterien einhalten." Die Einführung des Euro in der Slowakei zeige jedoch, "dass das Euro-Währungsgebiet keine geschlossene Veranstaltung ist". Stark weiter: "Wer sich qualifiziert, und das auf einer nachhaltigen Basis, ist immer willkommen im Währungsgebiet."

Stark pochte zudem auf die Unabhängigkeit der Zentralbanken in Europa von politischem Einfluss. Diese sei ganz entscheidend für die Sicherung der Preisstabilität, betonte Stark. Er hoffe daher sehr, dass diese auf künftig gewahrt bleibe.

Quelle: ntv.de

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