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Ungebremster Preisauftrieb Europa im Inflationsgriff

Die Preissteigerung in der Eurozone hat sich im Juli bei 4,0 Prozent festgesetzt. Bereits im Juni hatten die Preise um den gleichen Wert über denen des Vorjahres gelegen, teilte das Europäische Statistikamt Eurostat mit. Die aktuelle Inflationsrate liegt um das Doppelte über dem Wert, bei dem die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen ausgeht. Zum Vergleich: Im Juli 2007 betrug die jährliche Inflationsrate noch 1,8 Prozent. In der Gesamt-EU kletterte die Inflation auf 4,4 Prozent.

Kräftige Preisaufschläge bei Energie und Lebensmitteln heizen die Inflation auch in Deutschland an. Die jährliche Teuerungsrate verharrte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli wie im Vormonat bei 3,3 Prozent. Die Statistiker bestätigten ihre erste Schätzung von Ende Juli. Der Preisauftrieb bewegt sich damit weiterhin auf dem höchsten Niveau seit fast 15 Jahren. Höher hatte die Rate zuletzt im Dezember 1993 gelegen mit damals 4,2 Prozent.

Heizen, fahren, essen

Den offiziellen Angaben zufolge war Energie im Juli 2008 um 15,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, Lebensmittel verteuerten sich um 8,0 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2008 stiegen die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent.

Seit Monaten liegt die Jahresteuerung in Deutschland weit über der Marke von zwei Prozent, bei der die Währungshüter die Preisstabilität gewahrt sehen. Die Inflation entzieht Verbrauchern Kaufkraft und belastet den privaten Konsum, der das Wirtschaftswachstum stützt.

Angesichts solcher Rekord-Inflationsraten spricht die EZB in ihrem Monatsbericht von einem "bedenklichen Inflationsniveau" - und Entwarnung geben die meisten Experten nicht: In einer Umfrage der Notenbank rechnen Fachleute für 2008 mit einer deutlich höheren Teuerung als bisher erwartet: 3,6 statt 3,0 Prozent.

Preisexplosion beim Heizöl

Laut Statistischem Bundesamt waren Energie und Nahrungsmittel im Juli für etwa zwei Drittel der gesamten Preissteigerungsrate verantwortlich. Leichtes Heizöl verteuerte sich binnen Jahresfrist um 59,4 Prozent, Kraftstoffe wurden um 15,2 Prozent teurer. Überdurchschnittliche Preissteigerungen gab es auch bei Gas (plus 8,1 Prozent) und Strom (plus 6,8 Prozent).

Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energie hätte die jährliche Teuerungsrate 1,9 Prozent betragen.

Mehr zahlen mussten Verbraucher in Deutschland auch für Molkereiprodukte und Eier (plus 18 Prozent). Deutlich teurer als ein Jahr zuvor war im Juli auch eine Tafel Schokolade: Ihr Preis erhöhte sich um 14,6 Prozent.

Quelle: ntv.de

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