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Ökosteuer und Konjunktur Europas Automarkt stagniert

Neue Umweltsteuern haben den Autoabsatz in zahlreichen Ländern Europas im Januar gebremst. In Spanien, Italien und Frankreich gingen die Verkaufszahlen deutlich zurück, wie der europäische Herstellerverband ACEA am Freitag mitteilte. Nur ein Plus von mehr als zehn Prozent in Deutschland verhinderte einen stärkeren Einbruch. Insgesamt gingen die Neuzulassungen in den 15 EU- und drei Efta-Staaten Westeuropas um 1,7 Prozent auf 1,21 Millionen zurück. ACEA führte das Minus auch auf die Verunsicherung der Verbraucher infolge der Kreditkrise zurück.

Der Boom in Osteuropa ging mit einem Plus von 20 Prozent auf 101.000 Autos weiter, so dass die Absatzzahlen europaweit nur um 0,3 Prozent auf knapp 1,31 Millionen zurückgingen.

Den stärksten Absatzeinbruch unter den großen Staaten erfuhr Spanien, wo zu Jahresbeginn 13 Prozent weniger neue Autos einen Käufer fanden als im Januar 2006. Dort richtet sich die Zulassungssteuer seit diesem Jahr nach dem Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) statt nach der Motorengröße. Die Verschrottungsprämie für Altautos lief zugleich aus.

Unter dem neuen Bonus-Malus-System in Frankreich, das die Steuer auf Neuwagen ebenfalls an den CO2- Ausstoß knüpft und für saubere Autos eine Prämie bietet, litten vor allem die in der Oberklasse dominanten deutschen Hersteller, wie der deutsche Herstellerverband VDA berichtete. Ihr Absatz sank um neun Prozent, während die französischen Hersteller die Verkaufszahlen stabil hielten. Der Markt schrumpfte um sechs Prozent.

In Italien lag der Absatz sieben Prozent unter Vorjahr. Die Effekte einer Verschrottungsprämie und von Steuererleichterungen verpufften allmählich, hieß es. In Großbritannien wurden im Januar zwei Prozent weniger Autos verkauft, die deutschen Hersteller legten dort gegen den Trend um drei Prozent zu. In Deutschland hatte der Verkauf neuer Autos im vergangenen Jahr stark unter der Erhöhung der Mehrwertsteuer gelitten.

Smart und Mini sind die großen Gewinner

Die deutschen Oberklasse-Hersteller BMW und Daimler gehörten zu den großen Gewinnern auf den europäischen Automärkten - vor allem dank ihrer Kleinwagenmarken Mini und Smart. BMW steigerte den Absatz im Januar um 13,2 Prozent, weil der Mini um 34 Prozent zulegte, ein mehr als 50-prozentiges Absatzplus beim Smart trieb den Daimler-Absatz um 7,7 Prozent. Mercedes-Benz allein legte um 4,3 Prozent zu.

Ein Plus von 5,7 Prozent bei der Marke VW glich ebenso große Einbußen von Audi aus, so dass der Volkswagen-Konzern insgesamt um 0,6 Prozent zulegte und seinen Marktanteil auf 18,9 (Januar 2007: 18,7) Prozent ausbaute. Starke Einbußen von mehr als zehn Prozent erlitt Toyota.

Quelle: ntv.de

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