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Arbeitsplatz-Garantie Europcar kurz vor Verkauf

Einem Verkauf des zu Volkswagen gehörenden Autovermieters Europcar an den französischen Finanzinvestor Eurazeo steht nach Angaben des Betriebsrats so gut wie nichts mehr im Wege.

Die Eurazeo-Spitze habe der Arbeitnehmervertretung der in Paris ansässigen VW-Tochter zugesagt, dass kein Personal abgebaut werde und auch keine Verlagerung von Unternehmensteilen geplant sei, sagte Europcar-Gesamtbetriebsrat Bernd Lubig am Mittwoch.

"Wenn wir die Arbeitsplatz-Garantie auch schriftlich erhalten, können wir uns eine gemeinsame Zukunft mit Eurazeo vorstellen", fügte Lubig hinzu. Mit einer Entscheidung über den Verkauf wird Branchenkreisen zufolge noch diese Woche gerechnet. Den Arbeitnehmern war von Volkswagen für den Verkauf ein Mitspracherecht eingeräumt worden.

Langfristiges Investment

Eurazeo habe in den Gesprächen mit der Arbeitnehmervertretung versichert, langfristig an Europcar beteiligt sein zu wollen. Es gebe keinerlei Pläne, den Autovermieter an einen Konkurrenten weiterzuverkaufen. Europas größter Autobauer hatte vergangene Woche bestätigt, mit Eurazeo exklusiv über den Verkauf zu verhandeln. Dabei hatte der Wolfsburger Konzern bekräftigt, dass neben einem Verkauf auch weiterhin ein strategischer Ausbau und ein Börsengang von Europcar geprüft werde.

Eurazeo ist bereits mit dem Lkw-Vermieter Fraikin in der Autovermietung tätig. Die französische Investmentgesellschaft will Europcar nach früheren Angaben eines Sprechers nach der angestrebten Übernahme ausbauen.

Arbeitnehmer sprechen mit

Der Unternehmenswert von Europcar wird auf bis zu drei Mrd. Euro veranschlagt. Allerdings wird der Anteil der Schulden an diesem Betrag auf rund zwei Drittel geschätzt. Volkswagen hat Europcar im Zuge seines Sparkurses zum Verkauf gestellt.

Auch der deutsche Konkurrent Sixt hatte sich mit dem Investor Apax um eine Übernahme bemüht. Gegen einen Zuschlag für Sixt hatte die Belegschaft von Europcar Bedenken geäußert, da sie bei einer Übernahme durch die Münchener die Zerschlagung des Unternehmens verbunden mit massiven Arbeitsplatzverlusten befürchtet hatte.

Europcar hatte Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um ein Fünftel auf 101 Mio. Euro während der Umsatz um neun Prozent auf knapp 1,3 Mrd. Euro wuchs.

Quelle: ntv.de

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