Geben oder Nehmen Evonik allzeit bereit
12.06.2008, 09:17 UhrDer Essener Mischkonzern Evonik schließt eine Stärkung seiner Chemiesparte durch Zukäufe nicht aus. In der Chemie-Branche gebe es Konsolidierungen, sagte Konzernchef Werner Müller in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
"Wir sind gesund genug, dass wir nicht mitmachen müssen. Aber wir werden unsere Chancen nutzen", betonte er. Alles Denkbare werde einmal gedacht - "ob auch gemacht, ist offen". Kern der Evonik-Chemiesparte ist die ehemalige Degussa. Mit Blick auf eine mögliche Trennung von weiteren Aktivitäten sagte Müller: "Alle drei Geschäftsfelder liegen über den Kapitalkosten. Wenn ich aber etwas entdecke, mit dem ich eine silberne Tätigkeit vergolden kann, dann werde ich das Silber abgeben."
Von seiner Immobiliensparte könnte sich der Konzern langfristig trennen. Evonik wolle bis 2013 den "vollen Wert unserer Immobilien realisiert haben". Die Sparte solle bis dahin so aufgestellt werden, "dass sie den Kapitalmarkt begeistert".
Der Eigentümer des Evonik-Konzerns, die RAG-Stiftung, hatte in der vergangenen Woche 25,01 Prozent an dem Unternehmen für 2,4 Mrd. Euro an den Finanzinvestor CVC verkauft. Pläne für einen Evonik-Börsengang hatte die Stiftung wegen der Krisen an den internationalen Finanzmärkten auf Eis gelegt.
Stiftungschef Wilhelm Bonse-Geuking hatte gesagt, in den nächsten zwei Jahren seien keine weiteren Anteilsverkäufe geplant. Dann könnte Müller zufolge - zumindest theoretisch - wieder ein Einzelinvestor zum Zuge kommen. Dies könne der Fall sein, wenn ein Investor einen Preis für einen Evonik-Anteil biete, der an der Börse nicht zu erzielen sei, sagte Müller.
Quelle: ntv.de