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DIHK: Die Luft wird dünner Export bekommt Bleifüße

Die hohen Energiepreise, der starke Euro und die Konsumschwäche machen Deutschlands Unternehmen zu schaffen. "Der Aufschwung verliert in den kommenden zwölf Monaten deutlich an Fahrt", teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Montag in seiner aktuellen Konjunkturumfrage mit.

Von den rund 20.000 befragten Firmen rechnen nur noch 23 Prozent mit besseren Geschäften. Zu Jahresbeginn waren es 26 Prozent, vor einem Jahr sogar 34 Prozent. 60 Prozent wollen das Niveau halten. Jedoch erwartet die Wirtschaft keine Bruchlandung, sondern eher einen Sinkflug. Dies gilt - auf hohem Niveau - vor allem für den Export.

"Der starke Euro geht inzwischen nicht mehr spurlos an der Exportwirtschaft vorüber. Wichtige Auslandsmärkte zeigten zuletzt Abschwächungstendenzen", warnt der DIHK. Die Zahl der Firmen, die mit Zuwächsen im Auslandsgeschäft kalkulieren, ging von 44 auf 36 Prozent zurück. 54 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte, 10 Prozent eine Verschlechterung. Branchen wie Maschinenbau, Medizintechnik, Großhandel und industrienahe Dienstleistungen legten aber unverändert bemerkenswerte Exportergebnisse vor.

Deutschland gewinne noch immer Weltmarktanteile dazu, weil angesichts hoher Rohstoffkosten sparsame Maschinen "Made in Germany" gefragt seien. "Noch immer berichten fast zwei Drittel der Maschinenbauer von guten Geschäften - das ist der höchste Wert aller Wirtschaftsbranchen."

Die rasant steigenden Preise für Öl, Benzin und Gas haben aber ihre Schattenseiten im Inland. "Der Preisanstieg bindet Kaufkraft, die nicht für den heimischen Konsum zur Verfügung steht", analysiert der DIHK. Umgekehrt könne Deutschland wegen der Euro-Stärke billiger Öl einkaufen, das in US-Dollar abgerechnet wird.

Die Mehrwertsteuer-Erhöhung des vergangenen Jahres liege den Verbrauchern immer noch schwer im Magen. "Gemeinsam mit der erhöhten Versicherungssteuer und den in vielen Bundesländern eingeführten Studiengebühren war sie zuletzt für mehr als die Hälfte der Preissteigerungen verantwortlich." Unterm Strich sei eine Abkühlung der Konjunktur zu registrieren, "einen eisigen Wind spürt sie jedoch nicht". Denn trotz der zunehmenden Risiken schätzten die Unternehmen ihre Lage aktuell besser ein als im kompletten Zeitraum zwischen dem Vereinigungsboom 1991 und Sommer 2006.

Quelle: ntv.de

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