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Stärkster Rückgang seit 1991 Export bricht ein

Die deutschen Exporte sind wegen der weltweiten Wirtschaftskrise so stark eingebrochen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Im November sanken sie kalender- und saisonbereinigt um 10,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. "Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung 1991", sagte ein Statistiker. Analysten hatten lediglich ein Minus von 2,8 Prozent erwartet. Experten befürchten nun, dass sich die Rezession im vierten Quartal verschärft hat.

Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 77,1 Mrd. Euro ins Ausland. Das waren 11,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ein größeres Minus gab es zuletzt im Oktober 1993 mit 13,3 Prozent. Überdurchschnittlich stark schrumpften die Ausfuhren in andere EU-Länder mit minus 14 Prozent.

Der Tiefpunkt ist damit nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) noch nicht erreicht. "Das Ergebnis im Dezember wird noch schlechter ausfallen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Axel Nitschke. Darauf deute der schwache Autoexport hin. Dieser war am Jahresende um 22 Prozent eingebrochen. "Die Zahlen sind grottenschlecht, der Rückgang ist ungewöhnlich steil", sagte Ulrike Kastens vom Bankhaus Sal. Oppenheim zu den Exportdaten. Wegen der lahmenden Weltkonjunktur breche derzeit die globale Nachfrage weg. Besserung sei für die deutsche Wirtschaft nicht in Sicht.

Von Januar bis November stiegen die Warenimporte um vier Prozent auf 927,8 Mrd. Euro. Der Branchenverband BGA rechnet bislang auch im Gesamtjahr 2008 mit einem Plus von rund vier Prozent. Für 2009 sagt BGA-Präsident Anton Börner aber einen leichten Umsatzrückgang voraus.

Quelle: ntv.de

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