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Überraschende Aktion Fed senkt Diskontsatz

Die US-Notenbank Fed hat am Freitag auf die Krise an den Finanzmärkten reagiert und aus Sorge um das Wirtschaftswachstum überraschend einen Leitzins gesenkt. Die Währungshüter reduzierten den für die Refinanzierung der Banken wichtigen Diskontsatz um einen halben Prozentpunkt auf 5,75 Prozent. Damit drehte die Fed zum ersten Mal seit den Turbulenzen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zwischen zwei regulären Sitzungen an der Zinsschraube.

Die einstimmig getroffene Entscheidung löste an den Märkten weltweit Entspannung aus. Der deutsche Leitindex Dax schnellte am Nachmittag von einem knappen Minus auf ein kräftiges Plus; besonders Banktitel legten kräftig zu. Auch andere europäische Börsenbarometer sowie die US-Aktienfutures zogen stark an.

"Die Bedingungen an den Finanzmärkten haben sich verschlechtert", hieß es in der Erklärung des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses (FOMC). Besonders die angespannte Situation an den Kreditmärkten sowie die Unsicherheit der Anleger könnten das Wirtschaftswachstum abbremsen, warnte die Fed. Die Risiken für die Konjunktur seien insgesamt merklich gestiegen.

Unveränderter Schlüsselsatz

Der Diskontsatz ist der Zins, zu dem sich Banken bei der Fed unmittelbar Geld ausleihen können. Der Schritt macht daher die Mittelbeschaffung für die Finanzinstitute billiger und erhöht die Liquidität im Bankensektor. Den als Schlüsselzins geltenden Zielsatz für Tagesgeld ließ die Fed unverändert bei 5,25 Prozent. Sie stellte aber klar, dass sie die Märkte genau beobachte und handeln werde, wenn die Probleme anhielten. Die Europäische Zentralbank lehnte einen Kommentar zu der Zinssenkung ab. Ihr wichtigster Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Geld liegt derzeit bei 4,00 Prozent.

Die US-Hypothekenkrise hat in den vergangenen Tagen weltweit die Anleger verunsichert und an den Börsen heftige Kursverluste ausgelöst. Die Banken haben wegen der Krise die Bedingungen für die Kreditvergabe massiv verschärft. Zur Verbesserung der Liquiditätslage pumpten die Notenbanken rund um den Globus zuletzt bereits Milliardensummen in den Markt.

Quelle: ntv.de

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