Meldungen

"Reine Kapitalmehrung" Finanzinvestoren am Pranger

Die Sparkassen-Finanzgruppe hat vor negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft durch einen wachsenden Einfluss internationaler Finanzinvestoren gewarnt. "Immer stärker übernehmen rein auf Kapitalmehrung fixierte Institutionen die Rolle der Unternehmer", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Heinrich Haasis, am Dienstag in Berlin.

Zwar dürfe sich Deutschland nicht abschotten. Vor grundlegenden Gefahren durch "Finanzjongleure" dürften aber nicht die Augen verschlossen werden. So würden inzwischen immer absurdere Preise für Unternehmen gezahlt. "Wir sind in einer Phase, wo häufig schon wieder die Gier die angemessene Vorsicht besiegt."

Der Sparkassen-Präsident warnte vor einer Bewegung weg davon, "was ehrbares, langfristig ausgerichtetes Kaufmannstum ausmacht." Dabei sei es natürlich positiv, wenn Private Geld sammelten und Firmen damit Chancen böten, überhaupt an notwendiges Eigenkapital zu kommen. Die Erwartungen an kurzfristig zu erzielende Renditen würden aber immer höher, so dass eine Überhitzung drohe. Die Entwicklung sei stärker zu beobachten, da rund 5700 Firmen mit 800.000 Arbeitsplätzen hier zu Lande inzwischen von Finanzinvestoren dirigiert würden.

Haasis warb dafür, das hiesige inhabergeprägte und oft fremdkapitalfinanzierte Wirtschaftssystem selbstbewusster gegenüber dem anglo-amerikanischen System zu vertreten, das stärker auf die Kapitalmärkte ausgerichtet ist.

Vor einigen Wochen hatten sich die Finanzminister der sieben führenden Industrieländer (G7) verständigt, hoch spekulative Finanzinvestoren genauer unter die Lupe zu nehmen. Rund 9000 Hedge-Fonds verwalten mittlerweile weltweit ein Kapital von 1,4 Billionen US-Dollar. Die Finanzminister wollen vor allem verhindern, dass Fondspleiten weltweite Finanzkrisen und Dominoeffekte auslösen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen