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Industrie schwächelt Flaute in der Eurozone

Die andauernde Nachfrageflaute zwingt die Industrie in der Euro-Zone in die Knie. Der Sektor schrumpfte im Dezember so stark wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Sommer 1997, wie aus dem Markit-Einkaufsmanagerindex hervorgeht. Es ist bereits das siebte Minus in Folge. Das Barometer fiel auf 33,9 Punkte und damit noch stärker als in einer ersten Schätzung angenommen worden war. "Das deutet darauf hin, dass die Industrieproduktion im Dezember um zwölf Prozent gesunken ist", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

Auch in den kommenden Monaten sei eine weitere Verschlechterung bei Produktion und Beschäftigung wahrscheinlich. Die Neuaufträge gingen stärker zurück, als die Firmen ihre Kapazitäten zurückfahren könnten. "Das trifft besonders auf Deutschland zu", sagte Williamson.

Sowohl der Ausstoß als auch der Auftragseingang schrumpfte stärker als in einer ersten Schätzung angenommen. Mit Abstand am stärksten drosselten die Firmen in Spanien ihre Produktion, gefolgt von Deutschland. Am geringsten fiel das Minus in den Niederlanden aus, der entsprechende Index erreichte aber dennoch ein Rekordtief.

Beim Auftragseingang zeichnete sich eine deutlich schwächere Inlandsnachfrage ab. Doch auch aus dem Ausland hielten sich die Kunden weiterhin zurück; hier machte den Unternehmen in der Euro-Zone ein Einbruch bei den Bestellungen aus Asien und den USA zu schaffen. Besonders betroffen von den Rückgängen waren die Hersteller von Investitions- und Vorleistungsgütern, während die Konsumgüterproduzenten vergleichsweise glimpflich davonkamen.

Die Firmen bauten in der Folge so viele Stellen ab wie nie zuvor in der Geschichte der Umfrage. Das war bereits der siebte Rückgang in Folge; in allen Ländern war das Minus zudem so groß wie nie zuvor seit Beginn der Datenerhebung. Mit Abstand am stärksten war das Minus jedoch erneut in Spanien.

Entlastung für die Firmen kam lediglich von den Preisen: Die Kosten sanken so stark wie nie, vor allem wegen des deutlich niedrigeren Ölpreises als auch wegen der billigeren Rohstoffe wie Metallen. Um die Nachfrage anzuregen, senkten deswegen zahlreiche Unternehmen ihre Preise.

Quelle: ntv.de

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