Verkauf von Lehman-Papieren Fraspa räumt Fehler ein
27.04.2009, 17:32 UhrDie Frankfurter Sparkasse (Fraspa) hat erstmals Beratungsfehler beim Verkauf von Lehman-Papieren eingeräumt und Entschädigungen für einige Kunden angekündigt. Die weit überwiegende Zahl der Anleger sei aber korrekt auf die Chancen und Risiken hingewiesen worden, teilte das Institut am Montag mit. In "einigen wenigen wirtschaftlichen Härtefällen" habe man zudem aus Kulanz angeboten, sich am wirtschaftlichen Schaden zu beteiligen. Die Sparkasse bestätigte eine Vorabmeldung des ARD-Magazins "Plusminus".
Die Fraspa hatte rund 5000 Kunden Inhaberschuldverschreibungen der mittlerweile insolventen US-Investmentbank verkauft und war damit die aktivste Sparkasse Deutschlands beim Vertrieb der inzwischen fast wertlosen Zertifikate. Zuvor hatte bereits die Hamburger Sparkasse Beratungsfehler eingeräumt und rund 1000 Kunden Entschädigungen angeboten. Die meisten Lehman-Zertifikate an deutsche Privatkunden wurden aber von den Privatbanken Dresdner und Citi vertrieben.
"In einer sehr kleinen Zahl von Fällen mussten wir feststellen, dass die Beratung unsere Qualitätsstandards nicht erfüllt hat", stellte die Fraspa fest. Hier übernehme man die Verantwortung. Zu genauen Kundenzahlen und Entschädigungshöhen wollte sich ein Fraspa- Sprecher unter Hinweis auf die noch laufende Überprüfung nicht äußern. Diese sollte bis zum 30. April abgeschlossen sein.
Geschädigte Kleinanleger und ihre Anwälte halten der Fraspa eine intransparente und nicht nachvollziehbare Entschädigungspolitik vor. Nach ihrer Einschätzung wird höchstens ein Drittel der Opfer ein Angebot in einer Spanne von 20 bis 70 Prozent erhalten.
Quelle: ntv.de