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UniCredit und Capitalia Fusion beschlossen

Zwei Jahre nach dem Kauf der Münchner HypoVereinsbank steigt die italienische UniCredit mit der Übernahme der römischen Capitalia zur zweitgrößten Bank Europas auf. Die neue UniCredit wird mit einen Börsenwert von 100 Milliarden Euro nur noch die britische HSBC vor sich haben. Der Zukauf wird in Form eines Aktientauschs vollzogen: Die Capitalia-Aktionäre sollen 1,12 UniCredit-Aktien je eigenen Anteil erhalten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die neue Gruppe und Intesa-Sanpaolo werden zusammen fast die Hälfte des italienischen Finanzmarktes kontrollieren. Die endgültige Entscheidung zu der "Ehe" fiel nach einer mehr als fünfstündigen Verwaltungsratssitzung in Mailand.

Nach Angaben des Mailänder "Corriere della Sera" werden die durch den Zusammenschluss entstehenden Synergieeffekte auf 1,16 Milliarden Euro beziffert. UniCredit ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 79 Milliarden Euro etwa viermal so groß wie Capitalia. Mit dem Einstieg überholt sie die bisher größte italienische Bank Intesa-Sanpaolo.

Der italienische Ministerpräsident Romano Prodi hatte die bekannt gewordenen Fusionspläne bereits begrüßt. "Die Bankenfusionen und die Stärkung der Institutionen sind positiv für das Land", sagte er.

UniCredit-Chef Alessandro Profumo und sein Präsident Dieter Rampl sollen in ihren Ämtern bleiben, während Capitalia-Chairman Cesare Geronzi sich mit dem Amt des Vize-Präsidenten begnügt. Matteo Arpe, der bisherige Vorstandschef der Capitalia, reichte hingegen zum 31. Mai seinen Rücktritt ein.

Die neue Gruppe wird unter dem Namen UniCredit voraussichtlich im Oktober operativ sein. Insgesamt wird die Gruppe rund 164.000 Menschen beschäftigen. Durch das Zusammengehen wird sich nach Meinung von Finanzexperten auch die Konsolidierung der europäischen Banken fortsetzen.

UniCredit hatte 2005 mit dem Kauf der HVB eine Banken-Fusionswelle in Gang gesetzt. Unter anderem gab es seither in Italien mehrere Groß-Fusionen. In den Niederlanden liefern sich derzeit die britische Barclays und ein Konsortium um die Royal Bank of Scotland einen Bieterkampf um ABN Amro.

Quelle: ntv.de

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