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Hypothekenbanken bleiben solo Fusion geplatzt

Die geplante Fusion zwischen den genossenschaftlichen Hypothekenbanken DG Hyp in Hamburg und der Münchener Hypothekenbank ist geplatzt. Es konnte keine Einigung über wesentliche Aspekte des Zusammenschlusses erzielt werden, teilten beide Unternehmen mit. Ursprünglich war geplant, die beiden Banken noch in diesem Jahr zur drittgrößten deutschen Hypothekenbank zusammenzuführen.

"Das ist eine große Niederlage, die ich zutiefst bedauere", sagte der Chef der DG Hyp, Hans-Theo Macke. Denn der Markt lasse es nicht mehr zu, sich innerhalb einer Bankengruppe mit verschiedenen Standorten untereinander Konkurrenz zu machen. Nach Angaben aus Genossenschaftskreisen ist die Fusion vor allem am Widerstand des Münchener Aufsichtsratsvorsitzenden Willibald Folz gescheitert, der bei einer Sitzung des Gremiums seine ablehnende Haltung durchsetzen konnte. Folz wolle seine Position behalten, hieß es.

Neuer Fokus

Noch im Juli hatten die Institute erklärt, sie hätten sich in einer Grundsatzvereinbarung auf die wesentlichen Bestandteile der Fusion verständigt. Nun solle die DG Hyp strategisch auf das Geschäft der gewerblichen Immobilienfinanzierung ausgerichtet werden, in dem sie bereits eine etablierte Marktposition besitze, heißt es in der Mitteilung. "In diesem Bereich verdienen wir gutes Geld", sagte Macke. Insbesondere das neu aufgebaute Auslandsgeschäft sei sehr erfolgreich und werde in diesem Jahr rund eine Milliarde Euro Neugeschäft erreichen.

Unter dem Dach des genossenschaftlichen Spitzeninstituts DZ Bank wird das Geschäft mit der privaten Baufinanzierung dagegen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall angesiedelt. Sie übernimmt damit die bisher im DG-Hyp-Geschäftsfeld Retail angesiedelten Aktivitäten zur Entwicklung und zum Vertrieb privater Baufinanzierungen. "Damit haben wir dann ein Kompetenzzentrum für private Baufinanzierungen im genossenschaftlichen Bankenverbund", sagte Macke. Das werde eine nachhaltige Restrukturierung der DG Hyp erfordern, die umgehend beginnen und bis Ende 2008 abgeschlossen sein soll. "Das betrifft auch Arbeitsplätze, aber es ist noch zu früh, über Einzelheiten zu sprechen", ergänzte er. Die DG Hyp beschäftigt 550 Mitarbeiter.

Die Münchner Hypothekenbank bleibt nun zunächst unabhängig. "Wir sehen jetzt erst einmal keine Nachteile", sagte ein Sprecher, räumte aber auch ein, dass eine Konsolidierung der Immobilienfinanzierer angesichts der derzeitigen Entwicklungen in der Bankenlandschaft wünschenswert gewesen wäre. "Wir werden unser Angebot und unsere Services weiter optimieren und unser bewährtes Geschäftsmodell in Zusammenarbeit mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken konsequent weiterentwickeln", sagte der Chef der MünchenerHyp, Erich Rödel. Anspruch dabei sei es, die Marktführerschaft in der privaten Immobilienfinanzierung im genossenschaftlichen Finanzverbund zu festigen und weiter auszubauen.

Zugleich werde die MünchenerHyp im nationalen und internationalen gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäft ihre Expansionsstrategie vorantreiben. In dem ursprünglichen Fusionskonzept war vorgesehen, die Bank unter dem Namen Münchener Hypothekenbank AG mit Sitz in der bayerischen Hauptstadt zusammenzuführen. Das fusionierte Institut hätte rund 900 Mitarbeiter beschäftigt und eine Bilanzsumme von 120 Mrd. Euro erreicht.

Quelle: ntv.de

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