Sparkassen-Präsident sieht Potenzial Fusionsdruck auf Landesbanken
15.02.2008, 15:18 Uhr"Gemeinsam könnten wir es billiger und besser machen", sagte der Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, Peter Schneider. Er plädiere nicht für eine Abschaffung der Landesbanken. "Wir brauchen diese Einrichtungen - aber nicht in dieser Vielfalt." Gerade durch die US-Finanzkrise steige jedoch der Druck zu Zusammenschlüssen. Bislang habe die Politik aber eine stärkere Konsolidierung der Landesbanken-Landschaft in Deutschland verhindert.
Nach der Bekanntgabe der Milliardenrisiken bei der BayernLB gerät unterdessen neben Finanzminister Erwin Huber (CSU) nun auch die BayernLB-Spitze unter Druck. Der Sparkassenverband Bayern warf der Bank eine "Kommunikationspanne" vor. Der BayernLB-Vorstand habe dem Verwaltungsrat stets mitgeteilt, dass er keine hinreichend sicheren Zahlen habe, die zur Veröffentlichung geeignet seien, sagte Verbandspräsident Siegfried Naser dem "Münchner Merkur". Dann sei der Vorstand doch von der Strategie abgewichen, Ergebnisse erst im April vorzulegen, weil er sich wegen der Spekulationen über Wertberichtigungen dazu veranlasst gesehen habe. "Es ist eine bedauerliche Kommunikationspanne, dass diese richtige und verständliche Abweichung dem Verwaltungsrat nicht rechtzeitig mitgeteilt wurden", sagte Naser.
Landesbanken scheuen Fusionen
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat im vergangenen Jahr laut Schneider ernsthaft das Zusammengehen mit der angeschlagenen WestLB und der BayernLB geprüft. Gerade mit der BayernLB gebe es große Schnittmengen und sich ergänzende Geschäftsmodelle. Fusionsgespräche seien aber bislang nicht geführt worden. Möglich sei, nach der Landtagswahl in Bayern erneut Gespräche aufzunehmen. "Wir können uns dem Thema Landesbanken-Konsolidierung nicht verweigern und sind für jedes Gespräch offen", betonte Schneider.
Die EU-Kommission muss die milliardenschwere Rettung der Bank aber noch absegnen. Nach Angaben des Sparkassen-Präsidenten befinden sich die Gespräche auf einem guten Weg. Eine abschließende Entscheidung werde in naher Zukunft erwartet. Ein Datum nannte der Präsident nicht. Nach der Einigung soll die Sachsen LB rückwirkend zum 1. Januar 2008 in die LBBW integriert werde. Die Sachsen LB stand nach riskanten Geschäften auf dem US-Hypothekenmarkt vor der Schließung.
Quelle: ntv.de