Gespräch mit Mehdorn GDL-Chef kompromisslos
13.07.2007, 06:25 UhrDie Lokführergewerkschaft GDL ist ohne Abstriche an ihren Forderungen in die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn in Frankfurt/Main gegangen. Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell sagte kurz vor der Gesprächsrunde mit Bahnchef Hartmut Mehdorn, er erwarte ein verhandelbares Tarifangebot. Die GDL verlange unverändert einen eigenständigen Fahrpersonaltarifvertrag. "Dennoch gehen wir völlig ohne Illusionen in die Verhandlungen", fügte er hinzu.
Sollte Bahnchef Hartmut Mehdorn der GDL nur den zwischen Transnet und GDBA sowie der Bahn abgeschlossenen Tarifvertrag vorlegen, drohe der Tarifkonflikt "weiter zu eskalieren". Die Gewerkschaft werde am kommenden Montag ihren Hauptvorstand und ihre Tarifkommission einberufen. Dort würden die Tarifverhandlungen bewertet und weitere Schritte festgelegt.
Die GDL verlangt für die drei Berufsgruppen Lokführer, Zugbegleiter und Speisewagenmitarbeiter ein Einkommensplus von deutlich mehr als 20 Prozent. Der Konzern lehnt das ab und will der GDL in einem Vertragsangebot lediglich die 4,5 Prozent mehr Geld zugestehen, die mit Transnet und der GDBA bereits vereinbart sind.
An diesem Samstag will das Arbeitsgericht Mainz über mehrere Widersprüche der GDL gegen ein Warnstreik-Verbot entscheiden. Dieses Verbot hatte die Bahn beantragt, das Gericht erließ am Dienstag entsprechende einstweilige Verfügungen. Schell sagte dazu: "Wir denken, dass hier die einstweiligen Verfügungen gegen die Streiks aufgehoben werden."
Quelle: ntv.de