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"Können länger streiken" GDL droht der Bahn

Sollte das Streikverbot für den Güter- und Fernverkehr für ungültig erklärt werden, will die Lokführergewerkschaft GDL zunächst nur den Güterverkehr bestreiken. "Danach würden wir dann entscheiden, ob es mit Streiks im Personenfernverkehr oder im Nahverkehr weitergeht", sagte eine GDL-Sprecherin.

Vizechef Claus Weselsky sagte dem "Hamburger Abendblatt", der Güterverkehr habe eine größere Lobby als der Nahverkehr. "Insofern ist der wirtschaftliche Druck auf die Bahn in diesem Bereich stärker." Das sächsische Landesarbeitsgericht in Chemnitz will am kommenden Freitag entscheiden, ob es künftig auch Streiks im Fern- und Güterverkehr geben darf.

Die Streikbereitschaft der GDL-Mitglieder bezeichnete Weselsky als sehr hoch: "Die GDL kann deutlich länger streiken, als sich der Bahnvorstand das wünscht." Auch mit der Finanzierung der Streiks gebe es keine Probleme, denn die Gewerkschaft könne mit finanzieller Unterstützung des Beamtenbundes als ihrer Dachorganisation rechnen. Die GDL sei in der Lage, die Länge des am Freitag zu Ende gegangenen Streiks von 30 Stunden noch zu übertreffen.

Neue Streiks im Nahverkehr drohen bereits Anfang kommender Woche, nachdem die Bahn ein neues Ultimatum der GDL für ein neues Angebot bis Montag zurückgewiesen hat. Der Konzern betonte, es werde keine neue Offerte geben. Personalvorstand Marget Suckale gab sich aber erneut verhandlungsbereit. Grundlage könne die vorgeschlagene neue Entgeltstruktur für Lokführer sein, sagte sie dem "Focus". "Dabei können wir neue Tätigkeitsgruppen festlegen wie zum Beispiel Lokführer, die ins Ausland fahren, eine Gruppe leiten, neue Mitarbeiter ausbilden oder einen besonders unregelmäßigen Fahrplan haben", erläuterte Suckale.

Die Bahnmanagerin warnte davor, dass die Preise für die Bahntickets steigen könnten. "Würde die GDL sich mit ihrer 31-Prozent-Forderung durchsetzen, schlüge das auf die Fahrpreise durch."

Quelle: ntv.de

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