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Drohen wieder Bahnstreiks? GDL entscheidet Dienstag

Der Tarifstreit zwischen der Bahn und ihren Lokführern steuert auf seine Entscheidung zu. Am Dienstag will die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) entscheiden, ob es erneut zu Streiks im Bahnverkehr kommen wird. Zuvor sollten nach GDL-Angaben die Vermittler Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler (beide CDU) zu einer letzten Sitzung mit Vertretern beider Seiten zusammentreffen. In dieser Zusammensetzung suchen die Tarifparteien seit zwei Wochen nach einer Lösung in dem festgefahrenen Konflikt.

Nach Beendigung der letzten Sitzung will der GDL-Hauptvorstand am Dienstag das Ergebnis bewerten und eine Entscheidung treffen, teilte Gewerkschaftssprecherin Gerda Seibert am Montag mit. Unklar war zunächst, ob die Entscheidung auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden soll. Dies werde am Dienstagmorgen entschieden, erklärte Seibert. Bereits zwei Mal hat die GDL den Bahnverkehr in Deutschland mit Warnstreiks über Stunden lahm gelegt.

Die Bahn will nach Auskunft eines Sprechers zunächst die Beschlüsse des Gewerkschaftsvorstands abwarten und sich dann äußern. Seibert sagte, es sei ein Ergebnis in jede Richtung denkbar. Für den Fall eines Scheiterns der Gespräche sagte die Sprecherin, nach wie vor gelte das Ergebnis der Urabstimmung, bei der 95,8 Prozent der GDL-Mitglieder für einen unbefristeten Streik gestimmt hatten.

Transnet: Betriebsklima in Gefahr

Die Gewerkschaft Transnet forderte die Lokführer nochmals zur Kooperation auf. Mit ihrem jetzigen Verhalten störe die GDL die Kollegialität in der Belegschaft nachhaltig, sagte der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen dem Westdeutschen Rundfunk (WDR). Das beeinträchtige das Betriebsklima. Die Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag sei deshalb unerfüllbar.

Hansen sagte, Anfang September gebe es Verhandlungen mit dem Bahn-Vorstand über strukturelle Verbesserungen für verschiedene Beschäftigtengruppen, auch für Lokführer. Die GDL solle sich daran beteiligen, dann könne sie über die viereinhalb Prozent allgemeine Einkommenserhöhungen für alle Beschäftigten hinaus für die Lokführer weitere Verbesserungen erreichen.

Die Lokführer haben neben einem eigenen Tarifvertrag Lohnerhöhungen von 31 Prozent gefordert. Die Bahn lehnte dies ab und verwies auf einen Abschluss mit den Konkurrenzgewerkschaften Transnet und GDBA.

Quelle: ntv.de

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