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Doch keine neuen Streiks GDL erstmal zufrieden

Im Tarifstreit bei der Bahn droht nun doch kein neuer Streik vor Weihnachten. Es werde vor den Feiertagen keinen Arbeitskampf geben, versicherte der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, nach einem Spitzentreffen mit Bahn-Chef Hartmut Mehdorn in Berlin. Mit den anderen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA verständigte sich die GDL auf eine Kooperationsvereinbarung, die künftig die tarifpolitische Zusammenarbeit regeln soll. Nachdem der Konflikt erneut eskaliert war, hatte Schell zuvor mit einem erneuten Ausstand vor den Festtagen gedroht.

Nach dem mehrstündigen Treffen in der Bahn-Zentrale kündigte der GDL-Chef dann an, die Verhandlungen sollten am Freitag in Frankfurt fortgesetzt werden. In einer gemeinsamen Erklärung sprachen Bahn und Gewerkschaften von einem fruchtbaren Gespräch. Es bestehe Einigkeit, dass die GDL künftig den Tarifvertrag für die Lokführer aushandele und Transnet und GDBA für die übrigen Berufsgruppen zuständig seien. Außerdem seien die Gewerkschaften übereingekommen, die Tarifverträge gegenseitig anzuerkennen. Dies ist unter anderem deshalb wichtig, weil bei der Transnet etliche Lokführer organisiert sind, die künftig unter einen GDL-Tarifvertrag fallen würden. Der Vorsitzende der größten Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, sagte: "Wir sind einen erheblichen Schritt weitergekommen in der Frage des gegenseitigen Vertrauens."

Die größte Bahn-Gewerkschaft Transnet hatte für den Fall eines Scheiterns der Gespräche damit gedroht, selbst wieder für die Lokführer zu verhandeln. "Wir werden nicht warten, bis die GDL mit ihren Forderungen, die sehr differenziert sind, fertig ist", warnte Transnet-Chef Hansen.

Die Tarifverhandlungen, die nach massiven Streiks erst zu Wochenbeginn wieder begonnen hatten, waren zuletzt erneut ins Stocken geraten. Zu den Streitpunkten zählten die einheitliche Regelung der betrieblichen Altersversorgung und die Definition, wer alles zur Gruppe der Lokführer zählt. Mehdorn hatte am Mittwoch erklärt, er rechne kaum damit, dass bis Ende Januar ein Abschluss erreicht werden könnte.

Bis zum Samstag soll nach bisheriger Planung geklärt werden, welchen Umfang der eigenständige Tarifvertrag der Lokführer haben soll. Die Einzelheiten zu Arbeitszeit und Entlohnung sollen danach verhandelt werden.

Quelle: ntv.de

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