Stabile Finanzsparte GE sorgt für Erleichterung
17.04.2009, 15:29 UhrDer US-Mischkonzern General Electric ist im ersten Quartal trotz der weltweiten Krise glimpflich davongekommen. Zwar sanken Umsatz und Gewinn, aber das Auftragsbuch ist weiterhin gut gefüllt und die kriselnde Finanzsparte blieb in den schwarzen Zahlen. "Trotz der weiterhin schwachen Wirtschaft haben wir uns gut geschlagen", kommentierte Konzernchef Jeff Immelt in Fairfield das Abschneiden.
Der Umsatz fiel im ersten Quartal binnen eines Jahres von 42,2 auf 38,4 Mrd. Dollar (29,4 Mrd. Euro), der Überschuss brach von 4,3 auf 2,7 Mrd. Dollar ein. Analysten hatten beim Ergebnis aber ein noch schlimmeres Abrutschen erwartet. Obgleich weniger Aufträge im Infrastrukturgeschäft hereinkamen, blieb der Auftragsbestand samt Dienstleistungen stabil bei 171 Mrd. Dollar. Das beruhigte die Anleger. Die Aktie kletterte vorbörslich um 2,61 Prozent auf 48,84 Dollar.
Besonders das Energiegeschäft lief gut. General Electric stellt unter anderem Turbinen her und ist hier einer der schärfsten Rivalen des deutschen Mischkonzerns Siemens. Einbrüche gab es dagegen in der Mediensparte und im Finanzgeschäft. Allerdings sei die Finanzsparte profitabel gewesen, und das solle sie auch im Gesamtjahr bleiben, betonte Immelt. Dieses Standbein hatte das Unternehmen in der Vergangenheit wiederholt schwer belastet.
General Electric gilt angesichts der breiten Angebotspalette als Gradmesser für die gesamte Wirtschaft. Das Unternehmen leidet seit Beginn der Wirtschaftskrise aber schwer unter seiner Finanzsparte. GE verlor sein Spitzenrating "AAA" und kappte kürzlich zum ersten Mal seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre die Dividende.
Mit Einsparungen von mindestens fünf Mrd. Dollar im laufenden Jahr will Konzernchef Immelt die Auswirkungen der Flaute abmildern. Er hat vor allem die Finanzsparte bereits zurechtgestutzt. So ging die deutsche GE Money Bank an die spanische Banco Santander. Weitere geplante Verkäufe scheiterten aber an der Krise. General Electric ist in 100 Ländern vertreten und beschäftigt 300.000 Menschen.
Quelle: ntv.de