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Stillstand in 13 Werken GM drosselt Produktion

General Motors will seine Produktion drastisch herunterfahren. In 13 Werke sollen die Bänder in den kommenden drei Monaten vorübergehend stillstehen.

GM stoppt vorübergehend die Bänder.

GM stoppt vorübergehend die Bänder.

(Foto: dpa)

Die schwer angeschlagene Opel-Mutter General Motors will ihre Produktion in den kommenden drei Monaten drastisch herunterfahren. Grund seien hohe Pkw- und Lkw-Lagerbestände, teilte der Konzern mit. In 13 Werke in den USA und Kanada würden die Bänder vorübergehend stillstehen. Dadurch sollten im zweiten und dritten Quartal etwa 190.000 Fahrzeuge weniger gebaut werden. Das entspricht einem der größten Produktionseinschnitte unter den großen US-Autobauern in der seit längerem andauernden Flaute, die die Branche an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat. GM wird mit Milliardenhilfen der Regierung über Wasser gehalten, die Zukunft ist ungewiss. Bei der GM-Tochter Opel zieht sich indes die Suche nach Investoren hin.

Die Werke werden zwischen zwei und neun Wochen geschlossen, wie GM weiter mitteilte. In den Fabriken von Michigan bis Mexiko arbeiten laut GM insgesamt 21.000 Menschen, die damit vorübergehend arbeitslos werden. Mit der Maßnahme könnten die Bestände bei den GM-Autohäusern in den USA bis Ende Juli um knapp 32 Prozent auf 525.000 Fahrzeuge reduziert werden, so der Konzern weiter. Analysten warnten, dass unter der Produktionskürzung aber auch der GM-Umsatz leide und die finanzielle Situation noch verschärfe.

GM hat seit Anfang des Jahres 13,4 Milliarden Dollar staatliche Nothilfen erhalten. Jetzt hat der Konzern noch eine Gnadenfrist bis zum 1. Juni, in der er sich weitreichende Zugeständnisse von Kreditgebern und der Gewerkschaft sichern muss. Sonst droht ein Insolvenzverfahren.

Berlin braucht mehr Informationen

Bei der GM-Tochter Opel ist indes die Entscheidung für einen Investor ins Stocken geraten. Die Bundesregierung benötigt nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg noch weitere Informationen. "Bislang haben wir nur rudimentäre Fakten", sagte der CSU-Politiker im ZDF. "Wir sollten jetzt erst einmal abwarten, was diese Interessenten auf den Tisch legen." Von Fiat gebe es noch nicht einmal ein industrielles Konzept. Auch ein anderer Investor habe einen derartigen Plan noch nicht vorgelegt. Zielsetzung der Bundesregierung sei es, so viele Arbeitsplätze wie möglich in Deutschland zu sichern.

Opel steht im Regen.

Opel steht im Regen.

(Foto: AP)

Der Minister bekräftigte: "Es gibt überhaupt keine Vorfestlegung der Bundesregierung oder seitens des Bundeswirtschaftsministers, was potenzielle Investoren anbelangt."

Angesichts der drohenden Pleite der Konzernmutter GM ist auch Opel mit seinen rund 25.000 Beschäftigten ins Strudeln geraten und sucht deshalb dringend einen Investor. Am Donnerstag hatten sich erste ernsthafte Interessenten herauskristallisiert. Als Anwärter wurden Fiat und der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna genannt. Die Opel-Belegschaft befürchtet indes bei einem Einstieg von Fiat den Verlust von Arbeitsplätzen.

Quelle: ntv.de, qwertz

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