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Fortschritte erreicht GM ringt um Tarifvertrag

Die Verhandlungen über ein neues Tarifabkommen zwischen General Motors und der US- Automobilarbeitergewerkschaft UAW werden am Wochenende fortgesetzt. Das berichtet die Zeitung "Detroit News". Der alte Tarifvertrag war am Freitag um Mitternacht ausgelaufen. Die Tarifparteien hatten ihre Gespräche in der Nacht nach Auslaufen des alten Abkommens noch mehrere Stunden lang fortgesetzt und dann die Pause eingelegt.

Die UAW verhandelt seit Monaten mit GM, Ford und Chrysler über neue Tarifverträge. Die Gewerkschaft hatte GM für die Endphase der Gespräche als Verhandlungspartner und als mögliches Streikziel ausgewählt. Ford und Chrysler hatten hingegen eine vorübergehende Verlängerung der Tarifverträge erhalten.

Die Gewerkschaftsführung hatte ihre örtlichen Vertretungen in den amerikanischen GM-Fabriken angewiesen, die Mitglieder für einen möglichen GM-Ausstand bereit zu halten. Bisher ist aber kein Streikaufruf erfolgt. Dies deutet nach Darstellung von US- Arbeitsmarktexperten auf mögliche Fortschritte bei den Tarifgesprächen hin. Den letzten Streik bei General Motors hatte es 1998 gegeben.

Üblicherweise wird in der US-Autoindustrie ein neues Tarifabkommen mit dem ausgewählten Hauptverhandlungspartner vereinbart. Dies ist jetzt GM. Dieser Tarifvertrag wird dann in der Regel von Ford und Chrysler in fast identischer Form übernommen. Die meisten US-Fabriken ausländischer Automobilkonzerne sind nicht gewerkschaftlich organisiert. Die drei US-Autokonzerne wollen mit dem neuen Tarifvertrag den Arbeitskosten-Abstand von 25 bis 30 US-Dollar je Stunde zu den US-Autofabriken von Toyota, Honda, Nissan und der anderen ausländischen Autokonzerne reduzieren.

Hauptpunkt bei den Tarifverhandlungen sind die extrem wachsenden Krankenversicherungsverpflichtungen für die Betriebsrentner der drei Autokonzerne. Sie belaufen sich auf insgesamt mehr als 90 Mrd. US-Dollar. GM möchte sie gerne auf einen neuen von der Gewerkschaft verwalteten und von den US-Autoherstellern teilfinanzierten Treuhandfonds übertragen. Damit würden die Ansprüche aus den Bilanzen verschwinden.

Quelle: ntv.de

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