Pleitegeier kreist GM unter Zeitdruck
01.12.2008, 08:27 UhrDas Direktorium des angeschlagenen US-Autobauers General Motors (GM) hat die Überarbeitung seines Konzepts für den Erhalt von milliardenschweren Regierungshilfen beraten. Der Opel-Mutterkonzern habe dabei vor allem die Kostensenkungen behandelt, verlautete aus Branchenkreisen. Ein GM-Sprecher sagte lediglich, dass der Konzern mit seinem Vorhaben vorankomme.
Nach dem vorläufigen Scheitern der Hilfspläne für die krisengeschüttelte US-Autoindustrie hatte der Kongress den größten drei Konzernen in der vergangenen Woche ein Ultimatum gestellt. Die Chefs von GM, Ford und Chrysler erhielten bis zum 2. Dezember eine Galgenfrist, um die Abgeordneten von der Notwendigkeit neuer Zuschüsse aus der Steuerkasse zu überzeugen. Dazu sollen sie nun eine Strategie über die Verwendung der verlangten Hilfen über 25 Mrd. Dollar vorlegen.
Eine Sprecherin von Chrysler bestätigte, dass der Konzern am Sonntag an einem Entwurf gearbeitet habe, um ihn am Dienstag einzureichen. Ford wollte keine Stellungnahme abgeben.
Experten halten es für möglich, dass mindestens einer der großen US-Autobauer demnächst Gläubigerschutz anmelden könnte. GM allein hat um einen Überbrückungskredit zwischen zehn und zwölf Milliarden Dollar gebeten. Das Unternehmen hat vor den katastrophalen Folgen für die US-Wirtschaft gewarnt, falls der Staat nicht aushilft.
Schweden soll helfen
Unterdessen baten GM und Ford haben die schwedische Regierung um finanzielle Hilfe für ihre Marken "Saab" und "Volvo". Laut "Financial Times" wollen beide die Finanzen der Töchter in Erwartung eines baldigen Verkaufs stärken. Stephen Odell, Vorstandschef von Volvo, und Jan-Ake Jonsson, Managing Direktor bei Saab, seien getrennt voneinander beim schwedischen Industrieminister Maud Olofsson in der Sache vorstellig geworden.
Quelle: ntv.de