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Autobauer am Scheideweg GM verärgert Gläubiger

Die Gläubiger der angeschlagenen US-Autobauer General Motors (GM) und Chrysler wollen auf die prekäre Lage der beiden Firmen offenbar unterschiedlich reagieren. Während sich die GM-Anteilseigner Kreisen zufolge auf eine Insolvenz der Opel-Mutter vorbereiten, sind die Chrysler-Gläubiger offenbar zu Zugeständnissen bereit.

Die größten Gläubiger von Chrysler bereiteten ein Angebot an das US-Finanzministerium vor, wie eine mit der Situation vertraute Person am Dienstag erklärte. Darin würden die Gläubiger im Gegenzug für Ansprüche über sieben Milliarden Dollar neben Geld auch einen Anteil an der geplanten Allianz zwischen Chrysler und Fiat akzeptieren. Das Angebot könnte bereits in den nächsten Tagen vorgelegt werden, sagte die Person. Nach dem Ablehnen eines Regierungs-Angebots seien die Gläubiger Sanierungspläne für Chrysler einbezogen worden.

Chrysler steht unter anderem bei den Banken JPMorgan, Citigroup, Goldman Sachs und Morgan Stanley in der Kreide. Die US-Regierung hatte Chrysler Ende März 30 Tagen eingeräumt, um sein Sanierungskonzept zu überarbeiten und eine Allianz mit Fiat zu schmieden. Davon macht sie weitere Hilfen für den Hersteller abhängig.

Auf die harte Tour

Einige GM-Gläubiger bereiten sich Kreisen zufolge derweil bereits auf eines Insolvenz des Konzerns vor. Mindestens ein großer GM-Anteilseigner prüfe bereits, vor welchem Gericht er bei einer GM-Insolvenz seine Ansprüche gelten machen wolle, erklärte eine mit der Situation vertraute Person. "Eine Lösung ohne einen vom Gericht überwachten Prozess wird mit jedem Tag
unwahrscheinlicher", sagte eine andere Person.

GM-Anleiheninhaber haben sich wiederholt enttäuscht darüber geäußert, dass die Regierung und die Firma sie nicht genügend in die Gespräche über einen Rettungsplan eingebunden hätten. GM hat sich über Anleihen am Kapitalmarkt rund 28 Mrd. Dollar besorgt. Die US-Regierung hat weitere Hilfen von GM auch davon abhängig gemacht, dass der Konzern seine Schulden reduziert und die Anteilseigner deutliche Einschnitte hinnehmen.

Quelle: ntv.de

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