Zweifel am Überleben GM warnt vor Pleite
05.03.2009, 16:05 UhrDer US-Autokonzern GM stellt seine eigene Überlebensfähigkeit in Frage. In seinem Jahresbericht für die US-Börsenaufsicht SEC begründet der ehemalige Weltmarktführer das mit den operativen Verlusten sowie den gescheiterten Versuchen, ausreichend Cash Flow zu erzeugen. Außerdem gebe es keine Garantie dafür, dass sich der weltweite Automobilmarkt erhole oder dass es nicht noch einmal deutlich abwärts gehe.
Das Management geht dennoch davon aus, dass der Konzern die Krise überleben kann. Es sei derzeit nicht geplant, Gläubigerschutz zu beantragen, hieß es.
Dem Bericht zufolge hat GM wegen der Zweifel an dem eigenen Fortbestand bereits Änderungen oder Verzichte für Kreditlinien erwirkt. GM teilte weiter mit, der Konzern könnte einen Insolvenzantrag stellen, sollte sein beim US-Kongress eingereichter Rettungsplan erfolglos bleiben. Außerdem seien weitere Zugeständnisse von den Zeichnern von Unternehmensanleihen und der Gewerkschaft UAW nötig, um eine Pleite zu verhindern. Zudem dürfe der bereits "trostlose" Markt für Neuwagen nicht noch weiter schrumpfen.
Das GM-Management kann mit dem Bericht bezwecken, die Verhandlungsposition zu verbessern. So hatten Wirtschaftsprüfer der Fluggesellschaft Delta 2004 einen vergleichbaren Brief an die Börsenaufsicht geschickt. Vor diesem Hintergrund gelang es Delta, sich finanziell neu aufzustellen und die Pilotengewerkschaft zu Zugeständnissen zu bewegen.
GM hat bis Ende des Monats Zeit, sich mit der UAW und den Besitzern von Unternehmensanleihen zu arrangieren. Damit will das Management der US-Regierung zeigen, dass es signifikante Fortschritte bei der Restrukturierung gibt. Sollte GM die Frist nicht einhalten, wird es für den Konzern schwierig, weitere Staatshilfen zu erhalten. Die bisher in Anspruch genommenen Hilfen haben ein Volumen von 13,4 Mrd. US-Dollar.
Quelle: ntv.de