Ungeachtet der politischen Spannungen zwischen Moskau und Berlin will der russische Energieriese Gazprom alle Verträge mit deutschen Kunden einhalten. Stabile Lieferbeziehungen zu Kunden in Westeuropa und also auch in Deutschland seien ein hohes Gut für das Unternehmen, sagte Burkhard Woelki, Sprecher von Gazprom Germania, der "Thüringer Allgemeinen".

Der politische Streit werde keine Auswirkungen auf die Geschäfte haben. Gazprom beliefere bereits seit 35 Jahren Abnehmer in Westeuropa mit Erdgas. In dieser Zeit habe es den Kalten Krieg, die Auseinandersetzung um Atomraketen in Mitteleuropa und den Krieg in Afghanistan gegeben. Dennoch sei Gazprom stets seinen Verpflichtungen nachgekommen.

Das gelte natürlich ebenso für die jetzige Situation, fügte er hinzu. "Wir verhalten uns weiterhin vertragsgemäß", versicherte Woelki. Es werde auch in den kommenden Monaten nicht zu Lieferunterbrechungen kommen. Die Versorgung der deutschen Kunden mit russischem Erdgas werde von Gazprom garantiert. Auch auf den Preis hätte der politische Streit keinen Einfluss.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Mittwoch ihre scharfe Kritik an der Anerkennung der abtrünnigen georgischen Regionen Abchasien und Südossetien in einem direkten Gespräch mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew bekräftigt.