159 Mio. Dollar Abfindung Geht der Merrill-Lynch-Chef?
27.10.2007, 14:52 UhrDer Verwaltungsrat der von Milliardenverlusten geplagten US-Investmentbank Merrill Lynch zieht eine Ablösung von Konzernchef Stanley O'Neal in Erwägung. Grund seien die Folgen aus der Finanz- und Immobilienkrise, berichtet die "New York Times". Das Aufsichtsgremium ärgere sich über den Verlust des Unternehmens von 2,3 Mrd. US-Dollar im dritten Quartal und über Sonderbelastungen von 8,4 Mrd. US-Dollar im Zusammenhang mit gescheiterten Kredit- und Hypotheken-Investments.
Merrill Lynch nahm keine Stellung zu dem Bericht. O'Neal hatte nach Darstellung der Zeitung auch mit der US-Großbank Wachovia über einen möglichen Zusammenschluss geredet, ohne zuvor die Genehmigung des Verwaltungsrates einzuholen. Die Reaktion des Kontrollgremiums deute an, dass eine Fusion mit Wachovia zur Zeit nicht wahrscheinlich sei.
Als potenzielle Nachfolger O'Neals führte die "New York Times" Robert McCann an, den Chef der Merrill-Lynch-Brokersparte, Gregory Fleming, den Co-Präsidenten der New Yorker Investmentbank, Laurance D. Fink, Chef des Finanzdienstleisters BlackRock, sowie Alan D. Schwartz, den kürzlich ernannten Präsidenten der Investmentbank Bear Stearns.
O'Neal könnte nach Angaben der Zeitung bei einem Ausscheiden mindestens 159 Mio. US-Dollar kassieren. Bei einem Ausscheiden nach einer Fusion könnte er nach Darstellung der Zeitung sogar bis zu 274 Mio. US-Dollar bekommen. Die Aktien von Merrill Lynch hatten am Freitag angesichts der Spekulationen über ein mögliches Ausscheiden von O'Neal um 8,5 Prozent zugelegt.
Quelle: ntv.de