Das Geldmengenwachstum in der Eurozone hat sich im Oktober weiter und zudem unerwartet kräftig beschleunigt. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch berichtete, stieg die Geldmenge M3 gegenüber Oktober 2006 um 12,3 Prozent. Für den gleitenden Dreimonatsdurchschnitt (August bis Oktober) wurde damit ein Wachstum von 11,7 Prozent ausgewiesen.

Das Geldmengenwachstum lag deutlich über den Erwartungen und entfernte sich weiter vom EZB-Referenzwert, der 4,5 Prozent beträgt. Gegenüber dem Vormonat legte M3 im Oktober um 1,4 Prozent zu. Dies war der stärkste monatliche Anstieg seit März (plus 1,7 Prozent). M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen bis zu zwei Jahren Laufzeit.

Der kräftige Anstieg der Geldmengendynamik dürfte vor allem auf Sondereffekte im Zusammenhang mit den Finanzturbulenzen zurückzuführen sein. Im September war M3 auf Jahressicht um 11,3 Prozent gestiegen. Die Dreimonatsrate hatte im September 11,5 Prozent betragen.

Volkswirte hatten im Vorfeld für die Jahresrate einen Wert von 11,5 Prozent und für die Dreimonatsrate einen Wert von ebenfalls 11,5 Prozent vorhergesagt. Ungeachtet der neuen Zahlen und einer zuletzt stark gestiegenen Inflation dürfte die EZB vorerst ihre Leitzinsen nicht verändern. Gegenwärtig beträgt der wichtigste EZB-Zins 4,0 Prozent.