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50 Milliarden Dollar Geldsegen für AIG-Partner

Nach der Rettung des amerikanischen Versicherungsriesen AIG durch die US-Regierung sind laut einem Zeitungsbericht rund 50 Mrd. Dollar an Geschäftspartner des Konzerns geflossen. So habe die Deutsche Bank Zahlungen von sechs Mrd. Dollar erhalten, schrieb das "Wall Street Journal". Bei den Beträgen gehe es hauptsächlich um Zahlungen zur Erfüllung von Terminkontrakten und der Aufstockung von Sicherheiten bei Geschäften.

Die Zahlen zeigen zum einen, wie schlimm die Folgen eines AIG- Zusammenbruchs für das weltweite Finanzsystem gewesen sein könnten. Zum anderen demonstrieren sie, wie schwer es in solchen Fällen angesichts der internationalen Geldströme ist, Mittel von Steuerzahlern ausschließlich im eigenen Land zu behalten.

Laut Medienberichten kritisierten einige US-Parlamentarier bereits, dass mit amerikanischem Geld "Europa gerettet" worden sei. Allerdings soll auch die US-Investmentbank Goldman Sachs sechs Mrd. Dollar an AIG-Zahlungen bekommen haben. Weitere Geschäftspartner, an die in den vergangenen Monaten hohe AIG-Zahlungen gingen, seien Morgan Stanley, HSBC, die Royal Bank of Scotland und die französische Socit Gnrale, schrieb die Zeitung.

Wer will das Asien-Geschäft?

Der britische Versicherer Prudential hat sich unterdessen laut einem Zeitungsbericht aus dem Rennen um das Asien-Geschäft von AIG zurückgezogen. Der bei der Auktion gesetzte Verkaufspreis von umgerechnet 7,8 Mrd. Euro sei Prudential-Chef Mark Tucker zu hoch gewesen, berichtete die "Sunday Times". Nach Angaben der Zeitung beruft sich AIG bei der Bewertung seiner Asien-Sparte auf einen Bericht, der bereits im Sommer veröffentlicht wurde, als das Ausmaß der Finanzkrise noch nicht erkennbar war.

AIG hatte zuletzt den größten Quartalsverlust der Wirtschaftsgeschichte von über 60 Mrd. Dollar bekanntgegeben. Die US-Regierung hatte AIG im September mit einer Finanzspritze von 85 Mrd. Dollar gerettet und im Gegenzug die Kontrolle bei dem Versicherer übernommen. Seitdem ist der Umfang der Hilfen in mehreren Schritten auf mehr als 170 Mrd. Dollar angeschwollen.

Das Unternehmen hofft, mit der Auktion dringend benötigtes Kapital einzusammeln, auch um die Hilfsgelder der US-Regierung zurückzuzahlen. Auch der chinesische Konzern China Life hat sein Gebot für die asiatische Lebensversicherungssparte AIA zurückgezogen. Neben Prudential und China Life waren noch der kanadische Versicherer Manulife und Temasek Holdings, ein Staatsfond aus Singapur, an AIA interessiert.

Quelle: ntv.de

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