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"Extrem schwieriges Jahr" General Electric warnt

Der US-Mischkonzern General Electric (GE) sieht sich nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr auch 2009 in schwerem Fahrwasser. Wegen der Finanzkrise fiel der Überschuss im Schlussquartal 2008 um fast die Hälfte auf 3,65 Mrd. Dollar (2,85 Mrd. Euro). Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 46,21 Mrd. Dollar.

"Wir erwarten ein extrem schwieriges Jahr 2009", warnte GE-Chef Jeff Immelt am Freitag. Der Umsatz werde wohl um bis zu fünf Prozent sinken und im besten Fall stagnieren. Der Konzern wolle dennoch seine Dividende beibehalten, versprach Immelt am Konzernsitz in Fairfield im US-Bundesstaat Connecticut. Angesichts der Wirtschaftskrise hatten Experten wie bei vielen Unternehmen eine Kürzung der Ausschüttung befürchtet.

Der Konkurrent des deutschen Siemens-Konzerns gilt als wichtiger Gradmesser für die Lage der Gesamtwirtschaft. GE ist in vielen Branchen breit aufgestellt - von der Industrie über Dienstleistungen und Medien bis hin zu Finanzen. Die Aktie fiel zum US-Börsenstart um 7,5 Prozent auf 12,47 Dollar. Binnen Jahresfrist ist der Börsenwert von GE um rund 60 Prozent abgestürzt. Immelt steht deshalb schwer unter Druck.

Besonders abhängig ist GE von seiner Finanzsparte, die in der aktuellen Krise massive Probleme bereitet. Der Bereich (GE Capital) schrieb im Schlussquartal vor Steuern tiefrote Zahlen und erzielte nur dank eines positiven Steuereffekts in Milliardenhöhe unter dem Strich einen Gewinn. Der Sparte droht der Abbau tausender Stellen.

GE-Chef dreht am Ruder

Immelt baut den Konzern mit weltweit rund 300.000 Beschäftigten in rund 100 Ländern derzeit kräftig um. Die Restrukturierung belastete GE im vierten Quartal mit 1,5 Mrd. Dollar. Der Konzern veräußerte bereits Geschäfte, weitere geplante Verkäufe scheiterten aber bislang an der Wirtschaftskrise.

Auf Eis liegt etwa der Verkauf der Sparte Verbraucherelektronik und Industriegeschäft, zu der auch Glühbirnen und Kühlschränke zählen und damit die Wurzeln des Traditionskonzerns. Der Gewinn des Bereichs stürzte im vergangenen Quartal um 86 Prozent ab bei einem Umsatzminus von 17 Prozent.

Gut läuft dagegen das Energie-Infrastrukturgeschäft mit zuletzt elf Prozent mehr Gewinn und 21 Prozent mehr Umsatz. Die Mediensparte (TV-Sender NBC) erzielte sechs Prozent weniger Gewinn bei einem drei Prozent niedrigerem Umsatz.

Zugang zum Fremdkapital

GE droht einigen Analysten zufolge wegen der Probleme der Verlust der bisherigen Bestnote bei der Kreditwürdigkeit ("Triple-A"). Eine schlechtere Einstufung der Ratingagenturen würde für GE die Finanzierungskosten erhöhen. Immelt wies die Bedenken erneut zurück. Weltweit ist GE eines der wenigen Unternehmen mit "AAA"-Rating.

Im Gesamtjahr 2008 fiel der Überschuss um 22 Prozent auf 17,3 Mrd. Dollar. Der Umsatz stieg dagegen um sechs Prozent auf 182,5 Mrd. Dollar. Der Traditionskonzern ist das einzige Unternehmen, das seit dem Start des weltweit bekanntesten Aktien- Leitindex Dow Jones im Jahr 1896 in dem Börsenbarometer notiert ist.

Quelle: ntv.de

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