Oracle gegen SAP Gericht will Schlichtung
10.10.2007, 15:27 UhrIm Rechtsstreit zwischen den Software-Konzernen SAP und Oracle soll in einem Jahr ein erster Schlichtungsversuch unternehmen werden. Das zuständige Bezirksgericht für Nord-Kalifornien ordnete als Schlichtungstermin den 6. Oktober 2008 an. Bis Ende September kommenden Jahres sollten die beiden Unternehmen eine Lösung für den Rechtsstreit über den möglichen Diebstahl geistigen Eigentums von Oracle-Software durch SAP und seine US-Tochter TomorrowNow vorschlagen. Sollte der Einigungsversuch scheitern, würde voraussichtlich am 9. Februar 2009 ein langwieriger Prozess beginnen.
SAP strebt in dem seit Frühjahr anhängigen Urheberrechtsstreit seit längerem eine außergerichtliche Beilegung an. Oracle hatte sich bisher zurückhaltend über die Aussichten einer Schlichtung geäußert.
Oracle und SAP kämpfen seit Jahren mit harten Bandagen. Durch die Mrd.schweren Übernahme von Firmen wie JD Edwards, Peoplesoft und Siebel hat sich der mit Datenbanken großgewordene US-Konzern Oracle Schritt für Schritt in die SAP-Domäne Unternehmens-Software eingekauft. Mit der Schadenersatzklage von Oracle war der Streit zuletzt eskaliert.
Die Amerikaner werfen SAP vor, mit den durch TomorrowNow heruntergeladenen Daten habe der Konkurrent versucht, Kunden illegal abzuwerben. SAP räumt zwar ein, dass Mitarbeiter ihrer US-Tochter Daten heruntergeladen hätten, in Einzelfällen auch in unangemessenem Ausmaß. Größtenteils habe TomorrowNow jedoch das Recht zum Herunterladen der Daten gehabt, da dies im Kundenauftrag geschehen sei. Die Daten und Software-Codes seien zudem nicht an SAP weitergegeben worden. Oracle hat den entstandenen Schaden bislang nicht beziffert.
Quelle: ntv.de