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Gebot von den Schotten? Gerüchte um die Postbank

Gerüchte um ein Gebot der Royal Bank of Scotland (RBS) haben am Freitag den Aktienkurs der Postbank in die Höhe getrieben. "Da gibt es ein Gerücht, die RBS wolle rund 90 Euro bieten", sagte ein Händler. Die Postbank-Aktien stiegen am Freitag zwischenzeitlich um 3,3 Prozent. Auch am Nachmittag zeigte der Kurs noch Ausschläge. Auch die RBS-Aktien reagierten positiv.

Der Verkauf der Postbank stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung. Anfang der Woche hatten Investoren und Aktionärsschützer vor einem Verkauf unter Wert gewarnt. "Es muss unbedingt ein transparentes Verkaufsverfahren geben, alles andere wäre nicht akzeptabel", forderte Klaus Kaldemorgen von der Fondsgesellschaft DWS am Dienstag.

Auch die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat eine offene Auktion gefordert. Wenn die Deutsche Post ihre 50-prozentige Beteiligung an der Postbank verkaufe, dürften keinesfalls "aus politischen Erwägungen Geld liegengelassen" werden wird", sagte DSW-Geschäftsführer Carsten Heise.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte deutlich gemacht, sich bei Gesprächen über einen Verkauf der Postbank nicht unter Zeitdruck setzen lassen zu wollen. "Die Politik wäre bescheuert, wenn sie etwas festlegen würde, was ihre Verhandlungsposition schwächen würde", hatte der SPD-Politiker gesagt.

Presseberichten zufolge befürwortet der Bund einen Verkauf an die Commerzbank. Fonds-Chef Kaldemorgen sagte dazu: "Aber wenn doch ein Ausländer einen deutlich höheren Preis bietet, muss man ihm auch den Zuschlag erteilen." Er verlangte außerdem eine Ausschüttung des Verkaufserlöses an die Post-Aktionäre. "Davon hätten sowohl die Staatskasse als auch die privaten Aktionäre des Unternehmens am meisten", sagte er.

Der Bund hält über die staatliche Förderbank KfW rund 31 Prozent der Aktien am Postbank-Mutterkonzern Deutsche Post. Die Post ist wiederum mit 50 Prozent plus einer Aktie an der Postbank beteiligt. Beim Börsengang der Postbank sicherte sich der Bund ein vertraglich vereinbartes Vetorecht bei einem Verkauf der Anteile. Das Recht läuft Anfang 2009 aus.

Quelle: ntv.de

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