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Expansion kostet Gewinneinbruch bei Vögele

Für die Schweizer Modekette Vögele hat sich die Expansion nach Osteuropa bisher nicht ausgezahlt. Im ersten Halbjahr 2008 stiegen die Kosten stärker als der Umsatz und der Reingewinn brach um 74 Prozent auf sechs Millionen Franken ein. Auch die Ertragsprognose für das ganze Jahr musste der Konzern am Freitag zurücknehmen.

Der Umsatz stieg lediglich um ein Prozent auf 676 Millionen Franken, obwohl die Firma die Zahl ihrer Filialen in Osteuropa gegenüber dem Vorjahr um 17 auf 37 erhöhte. Doch das brachte höhere Kosten und die Kundschaft kaufte nicht so wie Vögele das erwartet hatte. Ausverkäufe und Rabattaktionen, mit denen der Konzern dann reagierte, drückten auf die Bruttomarge, die sich auf 62,4 von 63,6 Prozent reduzierte.

Während es in Osteuropa die Aufbaukosten waren, die das Ergebnis belasteten, hatte es Vögele in seinen Kernmärkten Deutschland, Schweiz und Österreich mit einem um zwei bis vier Prozent schrumpfenden Markt zu kämpfen. Und wie so oft war das Wetter nicht so wie es die Vögele-Sommermode gebraucht hätte.

Zweites Halbjahr noch schlechter

Im zweiten Halbjahr rechnet Vögele mit einer Verschlechterung der Konsumentenstimmung. Der Jahresumsatz dürfte im Rahmen des Marktes oder leicht stärker wachsen, teilte die Firma weiter mit. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) dürfte sich auf acht bis elf Prozent des Umsatzes belaufen. Mittelfristig halte Vögele am früher gesetzten Margenziel von elf bis 13 Prozent fest. Im ersten Halbjahr ist die Marge auf sieben von zehn Prozent vor Jahresfrist gesunken. Firmenchef Daniel Reinhard, der im März seinen Rücktritt angekündigt hat, will an der Expansionsstrategie festhalten.

An der Börse notierten die Vögele-Aktien kurz vor Mittag 3,2 Prozent schwächer bei 70,50 Franken. Vor einem Jahr hatte der Titel bei 125 Franken gestanden. In der Zwischenzeit ist eine Aktionärsgruppe aus Laxey Partners, Cheyne Capital Management und Sterling Strategic Management mit 20 Prozent bei der Firma eingestiegen und der genossenschaftlich organisierte Schweizer Einzelhändler Migros hält fünf Prozent. Welche Ziele die Hedgefonds und Migros verfolgen ist nicht bekannt.

Quelle: ntv.de

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