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2.000 Deutsche befragt GfK meldet prima Klima

Die Stimmung der Verbraucher ist auch zu Beginn der zweiten Jahreshälfte gestiegen. Das GfK-Konsumklima kletterte auf 8,7 von revidiert 8,5 Punkten im Vormonat, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zu ihrer Juli-Umfrage unter 2.000 Deutschen mitteilte. Das war bereits der fünfte Anstieg in Folge. Von Reuters befragte Analysten hatten damit gerechnet. "Wir gehen davon aus, dass der Konsum nach der Sommerpause deutlich anzieht", sagte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst in einem Interview.

Die Konjunktureuphorie ließ allerdings etwas nach. "Steigende Zinsen, anhaltend hohe Energiepreise sowie ein erstarkender Euro lassen bei den Verbrauchern den Eindruck entstehen, dass die gegenwärtige Dynamik der deutschen Wirtschaft etwas nachlassen könnte", hieß es in der monatlichen GfK-Studie. Der Teilindex für die Konjunkturerwartungen sank um 4,2 auf 64,8 Punkte.

Auch erwarten etwas weniger Verbraucher als noch im Juni, dass sich ihre finanzielle Lage in den kommenden zwölf Monaten verbessern wird. "Etwas getrübt wird diese durch die hohen Energiepreise, welche sich auf die Benzin-, Gas und Stromrechnungen der Haushalte negativ auswirken", hieß es. Vor allem wegen der sinkenden Arbeitslosigkeit hielten sich die Einkommensaussichten aber auf hohem Niveau. Der Indikator gab leicht um 0,8 auf 27,9 Zähler nach. Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen blieb nahezu stabil. Dieser Indikator sank auf 9,0 Punkte, lag damit aber nur um 0,1 Zähler unter dem im Juni erreichten Jahreshoch.

In den Kassen der Einzelhändler hat sich das seit März steigende Konsumklima bislang noch nicht bemerkbar gemacht. Im ersten Halbjahr stagnierte der Umsatz nach Angaben des Branchenverbandes HDE. Für das zweite Halbjahr werden aber steigende Einnahmen erwartet.

Analystenstimmen:


Von Reuters befragte Analysten hatten mit diesem Anstieg gerechnet und sagten in ersten Reaktionen:

Jörg Lüschow, WestLB:
"Das Konsumklima hat sich erwartungsgemäß etwas aufgehellt. Das passt gut in das Bild, dass der private Konsum in der zweiten Jahreshälfte anziehen wird. Darauf deuten die Besserung am Arbeitsmarkt und deutliche Lohnerhöhungen hin. Das Konsumklima dürfte sich deshalb weiter verbessern. Wenn die Sorge um den Arbeitsplatz abnimmt, steigt rein psychologisch die Bereitschaft zu Anschaffungen. Auch materiell kommt der Aufschwung bei den Verbrauchern durch spürbar steigende Einkommen an. Belastet haben sicherlich die Benzinpreise. Sie sind zuletzt deutlich gestiegen."

Andreas Rees, Unicredit: "Das Konsumklima deutet darauf hin, dass sich der private Verbrauch in der zweiten Jahreshälfte erholen wird. Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich spürbar verbessert. Der starke Zuwachs bei der Beschäftigung dürfte das Konsumentenvertrauen in den kommenden Monaten weiter stärker. Bei den Unterkomponenten hat es Rückgänge gegeben, die aber nicht dramatisch sind - weder bei den Einkommenserwartungen noch bei der Kaufbereitschaft. Wir haben natürlich Belastungen durch die zuletzt kräftig gestiegenen Benzinpreise. Das hat vor allem die Einkommenserwartungen belastet."

Matthias Rubisch, Commerzbank: "Das geglättete Konsumklima steigt, weil der Trend weiter nach oben zeigt. Wahrscheinlich sind wir aber langsam am Gipfel angekommen. Da könnten wir noch eine ganze Weile bleiben, weil der Arbeitsmarkt noch immer gut läuft und die Einkommen von dieser Seite gestützt werden. Entsprechend ist nicht mit einem deutlichen Rückgang beim Verbrauchervertrauen zu rechnen - aber auch kaum mit einem Anstieg. Die allgemeinen Konjunkturerwartungen gehen runter. Der Ifo-Index ist erneut gefallen, das lesen die Verbraucher auch in der Zeitung."

Quelle: ntv.de

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